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Monheimit

Monheimit Foto
Monheimit

Monheimit - Eisenzinkspat aus Aachen

Das Mineral Monheimit wurde nach dem deutschen Chemiker Johann Peter Joseph Monheim (1786 bis 1855) benannt, der sich als erster mit der Bestimmung des Minerals auseinandersetzte.
Der Name Monheimit wiederum ist dem Mineralogen Gustav Adolf Kenngott (1818 bis 1897) zu verdanken ist, der den Begriff Monheimit erstmals im Jahr 1853 verwendete.

Entdeckt wurde Monheimit in Altenberg bei Aachen, weshalb der Mineraloge Franz von Kobell (1803 bis 1882) der Meinung ist, man "könnte diesen nach dem Fundorte Aachenit nennen".

Ein anderer, historischer Name für Monheimit ist Kapnit, der 1841 von August Breithaupt (1791 bis 1873) verwendet wurde, ist Kapnit. Bei der Namensgebung orientierte sich der Mineraloge an den Aufzeichnungen des römischen Universalgelehrten Plinius (23 bis 79 n.Chr.), der seinerzeit unter der Bezeichnung Carbonatites Capnites verschiedene Galmei-Mineralien zusammenfasste, wobei Galmei als ein historischer Sammelbegriff für diverse Zinkmineralien steht.


Eigenschaften von Monheimit

Monheimit ist die eisenhaltige Varietät von Smithsonit mit der chemischen Zusammensetzung ZnFeCO3, das zur Klasse der Carbonate zählt. In Anspielung an die Zusammensetzung wurde Monheimit in der Vergangenheit auch Eisenzinkspat genannt.

Die Farbe von Monheimit variiert zwischen farblos, grün, braun oder gelb, oder wie der Mineraloge und Geologe Gustav von Leonhard (1816 bis 1878) meinte, ist die Farbe von Monheimit "unrein olivengrün bis grünlichgelb", während sein Kollege Johann Friedrich Hausmann (1782 bis 1859) die Farbe als "gelblichbraun und erbsengelb" beschrieb.
Die Strichfarbe ist weiß.

Monheimit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und bildet rhomboedrische Kristalle von geringer Größe. Die Aggregate sind nierig, dicht, erdig oder körnig, erinnern aufgrund der Form häufig an Reiskörner. Monheimit kommt aber auch als krustenartiger Überzug auf anderen Mineralien oder Gesteinen vor; ebenso möglich sind "tropfsteinförmige Zapfen" (Bauer, 1896).

Der Glanz von Monheimit ist perlmutt- bis glasartig bei undurchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist spröde bis muschelig, die Spaltbarkeit zeigt sich vollkommen.

Die Mohshärte des Minerals beträgt 5, die Dichte wird mit 4,1 bis 4,5 g/cm³ angegeben.


monheimite - Mineral und Kristalle
Monheimit

Entstehung und Verbreitung von Monheimit

Monheimit entsteht, wenn eisenhaltige Fluide carbonatreiche Gesteine (z.B. Dolomit, Marmor) infolge der Metasomatose verändert werden. Monheimit kann aber auch das Resultat der Verwitterung eisenhaltiger Erzlagerstätten sein.

Je nach Fundort ist Monheimit unter anderem mit Chalcedon und Opal/Quarz, https://www.steine-und-minerale.de/mineralien/b/baryt.html">Baryt, Galenit, Pyrit, Smithsonit, Hemimorphit sowie Siderit vergesellschaftet.

Die Vorkommen des seltenen Minerals sind auf Aachen, Wiesloch/Deutschland; Schlesien/Polen; Bretagne/Frankreich Slowakei; Sardinien/Italien; England und Queensland/Australien beschränkt.


Bedeutung und Verwendung von Monheimit

Auch wenn der Zinkgehalt vom Monheimit bis zu 50 % beträgt, ist das Mineral wegen der Seltenheit vorwiegend für Sammlungen interessant.


Auch interessant:


Quellen:

  • Breithaupt, J. F. A. (1841): Carbonatites Capnites. Kapnit.. IN: Vollständiges Handbuch der Mineralogie
  • Hausmann, J. F. L. (1847): Kapnit. IN: Handbuch der Mineralogie
  • Kenngott, G. A. (1853): Monheimit. IN: Das Mohs'sche Mineralsystem, dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaft gemäss
  • Leonhard, G: v. (1860): Monheimit. IN: Grundzüge der Mineralogie
  • Kobell, F. v. (1864): Zinkverbindungen. IN: Geschichte der Wissenschaften in Deutschland. Neuere Zeit. Geschichte der Mineralogie von 1650-1860 · Band 2
  • Bauer, M. (1886): Zinkspath. IN: Lehrbuch der Mineralogie
  • Groth, P. (1889): Kohlensaure Salze. IN: Tabellarische Übersicht der Mineralien nach ihren krystallographisch-chemischen Beziehungen geordnet
  • www.mindat.org - Monheimite

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 18.02.2025

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