Greenockit
Greenockit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: greenockite
Greenockit - Ein Cadmiummineral
Namenspate des Minerals Greenockit ist der Schotte Charles Murray Cathcart (1783 bis 1859), seines Zeichens Baron von Greenock, der das Mineral auf seinem Besitz in Bishopton in Schottland das Mineral erstmals entdeckte.
Die Erstbeschreibung und Namensgebung wiederum geht auf den schottischen Mineralogen Robert Jameson (1774 bis 1854) zurück, die im Jahr 1840 unter dem Titel "Notice of a New Mineral Species of the Order Blende" erschien.
Eigenschaften von Greenockit
Greenockit ist ein Sulfidmineral mit der chemischen Zusammensetzung CdS/Cadmiumsulfat wird, das in der Vergangenheit aufgrund der Cadmiumgehalte auch Cadmiumblende genannt wurde. Blende im mineralogischen Sinne als stark glänzendes, potentiell erzhaltiges Mineral, das es aber nicht Wirklichkeit nicht ist.
Greenockit ist von gelber, orange-roter, roter bis rotbrauner Farbe, oder wie Jameson es 1840 formulierte: "colour between honey and orange yellow, rarely inclining to brown" - Farbe zwischen honig- und orangegelb, selten auch ins Braune gehend. Ähnlich fällt die Beschreibung der Farbe von Greenockit bei dem Mineralogen Johann Reinhard Blum (1802 bis 1883) aus: "honig- bis pomeranzengelb und ziegelroth".
Die Strichfarbe ist orange.
Greenockit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem. Die Kristalle sind prismatisch, pyramidenförmig. Die Aggregate erscheinen vorwiegend als erdiger oder pulverartiger Überzug auf anderen Mineralen.
Der Glanz von Greenockit variiert zwischen harzartig bis diamantähnlich, die Transparenz ist durchscheinend bis undurchsichtig. Der Bruch ist muschelig bis spröde, die Spaltbarkeit ist gut.
Die Mohshärte beträgt 3 bis 3,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 4,7 bis 4,8 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Greenockit
Greenockit ist ein Mineral sekundären Ursprungs, das infolge der Verwitterung anderer Mineralien entsteht. Zu nennen sind an dieser Stelle insbesondere Zinkblende und Galenit.
Weitere Minerale, die im Zusammenhang gemeinsam mit Greenockit auftreten, sind Smithsonit, Calcit, Prehnit, Kingsmountit, Galenit, Fluorit, Quadratit, Jordanit, Hemimorphit, Gips sowie einige Zeolithe.
Neben der Typlokalität in Schottland befinden sich weitere Vorkommen des vergleichsweise seltenen Minerals in England, Schweden, Frankreich, Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Italien, Namibia, Iran, Kasachstan, Indien, China, Japan, Australien, Bolivien, Peru sowie in den USA.
Bedeutung und Verwendung von Greenockit
Da Greenockit zu den selten vorkommenden Mineralien zählt, ist es trotz des ungefähr 77 %-igen Cadmiumgehalts wirtschaftlich nicht interessant, wurde in der Vergangenheit allerdings als orangefarbenes Pigment in der Malerei verwendet.
Nachweis von Greenockit
Greenockit löst sich in Salzsäure auf, entwickelt dabei gleichzeitig nach Schwefel riechende Gase. Außerdem weist Greenockit eine gelb-orange Fluoreszenz auf.
Auch interessant:
Quellen:
- Jameson, R. (1840): Notice of Greenockit, a New Mineral Species of the Order Blende. IN: The Edinburgh New Philosophical Journal. Band 28
- Andrae, C. J. (1864): Greenockit. IN: Lehrbuch der gesammten Mineralogie
- Blum, J. R. (1874): Greenockit. IN: Lehrbuch der Mineralogie (Oryktognosie)
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- Okrusch, M. und Matthes, S. (2010): Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde
- www.mindat.org - Greenockite