Aquadité
Aquadité™ – Kupferhaltiger Chalcedon
Die Entdeckung von Aquadité™ beruht auf einem Zufall. Im April 2022 wurde das außergewöhnliche Gestein bei Straßenarbeiten auf den indonesischen Molukken entdeckt. Die Arbeiter stießen dabei auf auffällig blaugrüne Adern im Gestein, die metallisch glänzende Einschlüsse aufwiesen.
Der griechische Edelsteindesigner Yianni Melas gab dem Fund bald den Namen Aquadité™. Die Bezeichnung leitet sich von der lateinischen Vokabel aqua für Wasser und dité ab, einem Bezug zu Aphrodite, der Göttin der Schönheit aus der griechischen Mythologie, die der Sage nach aus dem Schaum des Meeres geboren wurde.
Eigenschaften von Aquadité™
Aus mineralogischer Sicht ist Aquadité™ kein eigenständiges Mineral, sondern eine Varietät von Chalcedon, einem Mineral der Quarzgruppe. Charakteristisch für Aquadité™ sind feine Einschlüsse von Kupferflocken sowie der Kupferminerale Cuprit, Chrysokoll und Malachit. Chemisch gehört Chalcedon mit der Zusammensetzung SiO2 zur Mineralklasse der Oxide.
Die Grundfarbe von Aquadité™ reicht von einem hellem Blau über blaugraue bis milchig-weißliche Töne; vereinzelt kann Aquadité™ auch nahezu farblos erscheinen. Das auffälligstes Merkmal sind jedoch die metallisch schillernden Partikel aus rotgoldenem Kupfer, türkisblauem Chrysokoll, orangebraunem Cuprit und grünem Malachit, die an glitzerndes Konfetti erinnern.
Die Strichfarbe - der pulverisierte Abrieb, der entsteht, wenn man ein Mineral über ein unglasiertes Porzellantäfelchen streicht - von Chalcedon ist weiß. Testet man allerdings an einer Stelle mit den kupferhaltigen Einschlüssen, zeigt sich ein kupferroter oder grüner Strich.
Der Glanz von Aquadité™ ist glasartig, wird jedoch durch die metallischen Reflexe der Einschlüsse ergänzt. Die Transparenz variiert zwischen durchsichtig und durchscheinend.
Mit einer Mohshärte von 6,5 bis 7 entspricht Aquadité™ der Härte von Chalcedon; die eingeschlossenen Kupferminerale sind mit einer Härte von 3 bis 4 deutlich weicher. Die Dichte beträgt etwa 2,56 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Aquadité™
Die genaue Entstehung von Aquadité™ ist bislang nicht vollständig geklärt. Vermutlich bildete sich das Mineral in kupferführenden vulkanischen Gesteinen, in die vor Jahrmillionen siliciumhaltige Lösungen in Spalten und Klüfte eindrangen und beim Abkühlen zu Chalcedon kristallisierten. Gleichzeitig fielen Kupfer und Kupferoxide aus und wurden als feine Fremdminerale in der Masse eingeschlossen.
Bis heute gilt die Typlokalität auf den Molukken als weltweit einziger gesicherter Fundort.
Bedeutung und Verwendung von Aquadité™
Seit der Entdeckung hat Aquadité™ insbesondere in der Schmuckbranche Aufmerksamkeit erregt. Das außergewöhnliche Farbspiel der metallischen Einschlüsse machen Aquadité™ zu einem beliebten Material für die Herstellung von Schmuck, wobei die Steine vorrangig zu Cabochons geschliffen werden, bei denen die glatte Oberfläche die inneren Farbreflexe besonders gut zur Geltung bringt.
Der Preis für ungeschliffen Aquadité™ liegt derzeit bei etwa 20 – 80 US-Dollar pro Kilogramm. Geschliffene Steine von Schmuckqualität werden meist zwischen 3 und 8 US-Dollar pro Karat gehandelt. Besonders farbintensive oder kontrastreiche Aquadité™ können jedoch deutlich höhere Preise erzielen und bis in den dreistelligen Bereich reichen.
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Quellen:
- Renfro, N. (2022): Copper “Confetti” Inclusions in Chalcedony. IN: Gems & Gemology, Winter 2022
- Yan, I. (2023): A Stunning New Gemstone: Introducing Aquadité. IN: Rappaport Magazine
- www.gemporia.com (2023): Yianni Melas & the Remarkable Discovery of Aquadité
- www.geolgyin.com - Aquadité: Newly Discovered Gemstone
