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Rosenquarz und Rhodochrosit unterscheiden



Was ist Rosenquarz? Was ist Rhodochrosit? Zwei rosafarbene Minerale im Vergleich.



Gemeinsamkeiten von Rosenquarz und Rhodochrosit

Bild 1: Rhodochrosit und Rosenquarz


Farbe

Bei Rosenquarz ist der Name Programm. Rosenquarz ist die rosafarbene Varietät der gleichnamigen Quarzgruppe, zu der u.a. auch violetter Amethyst, wasserklarer Bergkristall und gelber Citrin gehören. Neben der namensgebenden Farbe kann Rosenquarz auch mit einem Stich ins Pfirsichfarbene vorkommen.
Aber auch im Namen Rhodochrosit verbirgt sich ein Hinweis auf die Farbe des Minerals. Übertragen wird Rhodochrosit aus dem Altgriechischen mit himbeerfarbener Stein übersetzt. Im direkten Vergleich mit Rosenquarz ist Rhodochrosit mitunter kräftiger getönt, fast schon intensiv pink in der Farbe des Minerals. Allerdings gibt es auch Rhodochrosite, die fast weiß, gelblich, bräunlich oder eben rosa sind. Die Verwechslung mit Rosenquarz liegt in solchen Fällen nahe. Oft sind es aber auch weiße Maserungen in allen erdenklichen Ausprägungen, die Rhodochrosit zum farblichen Verwandten Rosenquarz deutlich machen.


Strichfarbe

Geht man vorsichtig mit einem Mineral über eine unglasierte Porzellantafel, die sog. Strichtafel, erhält man ein feines Mineralpulver, das die Strichfarbe anzeigt – je nach Mineral ist diese entweder farbig oder weiß bzw. farblos. Die Strichfarbe von Rosenquarz ist ebenso wie die von Rhodochrosit weiß.


Bild 2: Rhodochrosite


Kristalle

Sowohl Rhodochrosit als auch Rosenquarz kristallisieren nach demselben Kristallsystem. Namentlich im trigonalen Kristallsystem. Das heißt, die Form der Kristalle gleicht sich. In der Praxis sieht es jedoch anders aus. Rosenquarz bildet nur selten richtige Kristalle aus, vielmehr erhält man das Mineral in Form derber Massen (siehe Fotos) zu kaufen. Rhodochrosit hingegen ist formenreicher und auffälliger, was sich in der Ausprägung der Kristalle zeigt; die Kristalle sind rhomboedrisch (= rautenförmig mit sechs Flächen), prismatisch oder tafelig.


Bruch

Die Art des Bruchs ist bei beiden Mineralien gleich: muschelig und uneben.


Glanz

Ebenso verhält es sich mit dem Glanz: glasartig, wobei der Glanz von Rhodochrosit auf frischen Bruchstellen auch leicht ins Perlmuttartige gehen kann.


Transparenz

Und auch die Lichtdurchlässigkeit von Rosenquarz und Rhodochrosit ist miteinander vergleichbar. Die beiden Mineralien sind durchsichtig, d.h. man kann durch die Rosenquarz und Rhodochrosit hindurchsehen. Allerdings kann die Transparenz in gewissen Maße trotzdem abweichen, insofern Rosenquarz auch „nur“ durchscheinend sein kann und bei Rhodochrosit auch undurchsichtige Exemplare vorkommen.

Unterschiede zwischen Rosenquarz und Rhodochrosit

Härte

Ein Kriterium, das die Bestimmung von Mineralien erleichtern kann, ist die Mohshärte. Der Härte nach aufsteigend werden Mineralien in zehn Stufen eingeteilt: Mineralien der Härte 1 sind besonders weich, wie bspw. Talk, und Diamant ist mit einer Härte von 10 das härteste aller Mineralien, die man auf der Welt bislang kennt.
Rosenquarz nimmt auf der Mohs-Skala die Position 7 ein und ist damit wesentlich härter als Rhodochrosit, der auf einen Wert von 3,5 bis 4 kommt. Um den Vergleich greifbarer zu machen: Rhodochrosit lässt sich mit einem Messer ritzen; für Rosenquarz braucht man schon eine Stahlfeile, um eine oberflächliche Verletzung auf dem Mineral zu bewirken.
Die Härte ist ein nicht zu verachtender Faktor, der insbesondere bei der Verwendung als Schmuck von Bedeutung ist. Je härter ein Mineral ist, umso unempfindlicher ist es und ist weniger anfällig für Kratzer oder anderweitige Stoßverletzungen.


Bild 3: Rosenquarze


Dichte

In diesem Punkt liegt Rhodochrosit vor Rosenquarz, insofern das himbeerrote Mineral mit einer Dichte von 3,30 bis 3,70 g/cm3 schwerer ist als Rosenquarz mit 2,65 g/cm3.


Chemische Zusammensetzung

Die chemischen Bausteine von Rhodochrosit und Rosenquarz sind sehr verschieden. Rosenquarz ist ein Oxidmineral, das aus SiO2, Siliciumdioxid, besteht. Die Zusammensetzung von Rhodochrosit wird durch die Formel MnCO3, Magnesiumcarbonat, beschrieben, weshalb Rhodochrosit der Klasse der Karbonatmineralen zugeordnet wird.


Löslichkeit in Säure

Entsprechend unterschiedlich ist auch das Verhalten in Säure. Quarze und somit auch Rosenquarz sind nur in Flusssäure löslich. Von anderen Säuren zeigt sich Rosenquarz unbeeindruckt. Dahingegen löst sich Rhodochrosit in Salzsäure auf und schäumt dabei gleichzeitig wie alle anderen Karbonatmineralen auf. Der Grund für das Schäumen unter Salzsäure erklärt sich mit der Reaktion der Säure und dem Mineral, bei der u.a. als Produkt Kohlenstoffdioxid, CO2, entsteht.


Seltenheit/Vorkommen

Tatsächlich ist es so, dass Rosenquarz weit weniger verbreitet ist als Rhodochrosit, deutlich zu erkennen anhand der kartographischen Darstellung der weltweiten Verteilung von Rosenquarz und bekannten Fundorten von Rhodochrosit.


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Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

Letzte Aktualisierung: 23. Juni 2021



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