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Knotenschiefer

englisch: knoten schist


Ein schiefriges Gestein mit erhabenen Oberflächenknoten

Knotenschiefer ist eine Varietät von Schiefer, für den deutlich hervortretende, leicht erhabene Knoten verschiedener Minerale erkennbar sind, bspw. Glimmer wie Biotit, aber auch Cordierit, Staurolith, Granat und Andalusit.
Der Mineraloge Ferdinand Zirkel (1838 bis 1912) definierte Knotenschiefer 1866 als einen Schiefer mit "kleinen Concretionen von eigenthümlicher Beschaffenheit, Härte und Farbe".

Im Vergleich zum optisch ähnlichen Fruchtschiefer sind die Knoten wesentlich größer als die "Körner" vom Fruchtschiefer.
Der Mineraloge Harry Rosenbusch (1836 bis 1914) beschreibt die Größe der Knoten als "stecknadelkopfgroß", möglich sind aber auch Kristalle von der Größe einer Erbse oder Bohne. Genauso variabel wie die Größe ist auch die Gestalt der Knoten: "ellipsoidisch (...), ganz kugelförmig oder halbmondartig und ahmen nur sehr selten in roher Weise polygonale Krystallformen nach".
In vielen Fällen werden die mineralischen Knoten durch Verwitterung auf dem Muttergestein herausgelöst und hinterlassen einen Hohlraum.

Ein weiterer Unterschied sind die Temperaturen, unter denen Frucht- und Knotenschiefer gebildet werden. Während Knotenschiefer im Zuge der Metamorphose des Ausgangsmaterials von Schiefer (Tone) bei ca. 400 °C entsteht, vollzieht sich die Bildung von Fruchtschiefer im Bereich von etwa 100 °C mehr.


Siehe auch:


Quellen:

  • Zirkel, F. (1866): Knotenschiefer. IN: Lehrbuch der Petrographie
  • Rosenbusch, H. (1875): Knotenschiefer. IN: Die Steiger Schiefer und ihre Contactzone an den Granititen von Baar-Andlau und Hohwald
  • Zepp, H. (2014): Geomorphologie. Eine Einführung. Schöningh Verlag
  • Okrusch, M. und Matthes, S. (2014): Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • www.mineralienatlas.de - Knotenschiefer

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 16.10.2024

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