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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 19.03.2024


Brackebuschit

Brackebuschit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: brackebuschite


Brackebuschit – Ein seltenes Mineral

Die Erstbeschreibung des Minerals Brackebuschit stammt aus dem Jahr 1880, in welcher der Chemiker Carl Rammelsberg (1813 bis 1899) davon berichtet, dass sich der Chemiker und Geologe Adolfo Döring (1848 bis 1925) der chemischen Analyse einiger bis dato unbekannter Mineralien angenommen hatte.

Das Probenmaterial stammte aus einem Vanadanit-Vorkommen der Grube Venus in Ciénaga del Coro in Argentinien; seine Ergebnisse hielt Döring 1879 unter dem Titel „Las especies minerales de la Republica Argentina Buenos Aires“ fest. Ein Jahr später veröffentlichte Rammelsberg die Ergebnisse der Untersuchung und teilte der Fachwelt den Namen des neu entdeckten Minerals mit: Brackebuschit – zu Ehren des an Universität von Cordoba tätigen Geologen, Mineralogen und Paläontologen Ludwig Brackebusch (1849 bis 1906).


Eigenschaften von Brackebuschit

Brackebuschit wird in der Mineralogie als ein kristallwasserhaltiges Vanadat definiert, das in „kleinen schwarzen gestreiften Prismen“ (Tschermak, 1880) vorkommt – gegen das Licht gehalten aber auch von rötlich-brauner – Farbe ist.

Tab. 1: Die Eigenschaften von Brackebuschit
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung Pb2Mn3+(VO4)2|OH
Mineralklasse Phosphate, Arsenate und Vanadate
  • Brackebuschit-Gruppe: Aldomarinoit, Arsenbrackenbuschit, Arsentsumebit, Bearthit, Brackebuschit, Bushmakinit, Calderónit, Canosioit, Feinglosit, Ferribushmakinit, Gamagarit, Goedkenit, Grandait, Lombardoit, Tokyoit und Tsumebit
Kristallsystem
  • monoklin
  • langgezogene nadel- und keilartige Kristalle
  • Kristalle paralle in Längsrichtung gestreift
  • Überzug auf anderen Mineralien, traubenförmige Aggregate
Farbe dunkelbraun bis schwarz
Strichfarbe gelb
Glanz metallisch
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch halbmuschelig
Spaltbarkeit keine
Mohshärte 4 bis 5
Dichte 6,05 bis 6,11 g/cm³


Entstehung und Verbreitung von Brackebuschit

Brackebuschit als Sekundärmineral wird im Zusammenhang mit der Oxidationszone von Blei-Zink-Lagerstätten gefunden, ist dabei unter anderem mit Descloizit, Krettnichit, Marganit, Pyrobelonit und Vanadinit vergesellschaftet.

Bedingt durch die wenigen Vorkommen weltweit – neben der Typlokalität in Argentinien befinden sich weitere Fundorte in Krettnich und Ilfeld/Deutschland, am Rauriser Goldberg/Österreich, in Spanien, im Kongo, in Südafrika, China, Australien sowie vereinzelt in den USA – gilt Brackebuschit als sehr seltenes Mineral.


Bedeutung und Verwendung von Brackebuschit

Aufgrund der Seltenheit ist Brackebuschit von keinerlei wirtschaftlicher Bedeutung. Allenfalls ist das Mineral für Sammlungen interessant, wobei die Kristalle eher vergleichsweise klein sind und in die Kategorie Micromounts fallen.


Nachweis von Brackebuschit

Brackebuschit ist in Salz- und Salpetersäure löslich.


Auch interessant:


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Quellen:
⇒ Rammelsberg, C. (1880): Ueber die Vanadinerze aus dem Staat Cordoba in Argentinien. Brackebuschit. IN: Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft. XXXII. Band
⇒ Tschermak, G. (1883): Neue Minerale. Brackebuschit. IN: Tschermaks mineralogische und petrographische Mitteilungen. Band 5
www.mineralienatlas.de - Brackebuschit

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