Vaterit
Vaterit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: vaterite
Vaterit – Eine von drei Calciumcarbonatmodifikationen
Namenspate des Minerals Vaterit ist der Mineraloge Heinrich Vater (1859 bis 1930). Ihm gelang die synthetische Gewinnung von Vaterit – neben Calcit und Aragonit eine von drei möglichen Modifikationen von Calciumcarbonat.
Über die Entdeckung der ersten natürlich entstandenen Vaterit-Kristalle wurde 1960 in dem Aufsatz „Vaterite from Ballycraigy, Larne, Northern Ireland“ berichtet.
Eigenschaften von Vaterit
Die Gemeinsamkeit von Aragonit, Calcit und Vaterit ist die gleiche chemische Zusammensetzung. Unterschiede zwischen den drei Mineralien gibt es in puncto Entstehungstemperatur, Kristallsystem und Stabilität.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | Ca[CO]3 |
Mineralklasse | Carbonate |
Kristallsystem |
|
Farbe | weiß, farblos |
Strichfarbe | weiß |
Glanz | wachsartig |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | spröde, uneben |
Spaltbarkeit | n.n. |
Mohshärte | 3 |
Dichte | 2,54 bis 2,65 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Vaterit
Vaterit ist ein Mineral sedimentären Ursprungs, d.h., das Mineral kristallisiert als Ausfällung aus mineralstoffreichen Lösungen bei Temperaturen unterhalb von 400 °C aus. Übersteigt die Temperatur diesen Wert, wandelt sich Vaterit in Calcit um – die thermisch stabilere Modifikation von Calciumcarbonat.
Die Vorkommen von Vaterit sind hauptsächlich mit Calcit und Aragonit sowie Hydrogranat, Kaolinit und Tobermonit vergesellschaftet, kommt aber auch als Einschluss in Zuchtperlen vor.
Neben der Typlokalität in Irland gibt es weltweit nur wenige Fundorte von Vaterit, auch wenn diese in zahlreichen Ländern – England, Oberwolfach und Vulkaneifel/Deutschland, Österreich, Polen, Slowakei, Italien, Rumänien, Namibia, Jordanien, Japan, Australien und in den USA sowie Kanada – dokumentiert wurden.
Ferner konnte Vaterit im Menschen nachgewiesen bzw. als Bestandteil von Gallensteinen und Nierensteinen identifiziert werden.
Bedeutung und Verwendung von Vaterit
Aufgrund der Seltenheit ist Vaterit insbesondere für wissenschaftliche Zwecke von Interesse.
Auch interessant:
- Titandioxid mit Rutil, Anatas und Brookit als Modifikationen
- Seltene Mineralien
- Diamant und Graphit - Modifikationen von Kohlenstoff
Quellen:
⇒ McConnel, J. D. C. (1960): Vaterite from Ballycraigy, Larne, Northern Ireland. IN: Mineralogical Magazine 32
⇒ Fleischer, M. (1960): New Mineral Names; New data. IN: American Mineralogist 45
⇒ www.mindat.org - Vaterite
⇒ U. Wehrmeister, D. E., Jacob, A. L., Soldati, T., Häger, T. und Hofmeister, W. (2007): Vaterite in freshwater cultured pearls from China and Japan. IN: Journal of Gemmology 2007, 31; DOI:10.15506/JoG.2007.30.7.399