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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 05.04.2024


Oregon-Sonnenstein

Oregon-Sonnenstein - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: oregon sunstone


Kupferhaltiger Oligoklas aus Oregon

Der Name Oregon-Sonnenstein bezieht sich sowohl auf die Vorkommen der Steine in Oregon/USA sowie das schillernde, glitzernde Aussehen der Sonnensteine im Sonnenlicht.


Eigenschaften von Oregon-Sonnenstein

Oregon-Sonnenstein ist eine Varietät des Minerals Oligoklas, der wiederum ein Vertreter der Gruppe der Feldspäte ist. Sonnensteine zählen mit der chemischen Zusammensetzung (Na,Ca)Al(Si,Al)3O8 übergeordnet zur Mineralklasse der Silikate.

Die Farbe von Oregon-Sonnensteinen ist sehr abwechslungsreich. Neben farblosen Exemplaren werden Steine von gelber, orange-farbener, roter und grüner Farbe gefunden. Das Auffällige und die Besonderheit an Oregon-Sonnensteinen ist in den Kristallen in Form von Wölkchen, Flocken oder Pünktchen eingelagertes Kupfer. Das Vorhandensein von Kupfer kann als alleiniges Merkmal zur Bestimmung allerdings nicht herangezogen werden, insofern die Kupfer-Einlagerungen nicht bei allen Oregon-Sonnensteinen vorhanden sind.
Die Strichfarbe von Oregon-Sonnensteinen ist weiß.

Oregon-Sonnensteine kristallisieren dem triklinen Kristallsystem folgend und bilden flachtafelige Kristalle. Die Aggregate sind massig und kompakt.

Oregon-Sonnenstein weist einen glasartigen Glanz bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz auf. Der Bruch des Minerals ist muschelig bis uneben, die Spaltbarkeit ist sehr vollkommen.

Mit einer Mohshärte von 6 bis 6,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) ist Oregon-Sonnenstein ein hartes Mineral, dessen Dichte 2,71 bis 2,73 g/cm³ beträgt.


Entstehung und Verbreitung von Oregon-Sonnenstein

Die Entstehung von Oregon-Sonnenstein erfolgt unter magmatischen sowie metamorphen Bedingungen (Näheres siehe: Die Entstehung von Mineralien), wobei im Zuge der Kristallisation Kupfer in die Kristalle eingeschlossen wird.

Bislang wurden drei Vorkommen von Oregon-Sonnenstein entdeckt, die sich allesamt im US-Bundesstaat Oregon befinden; namentlich handelt es sich um die Ponderosa-Mine/Harney County, Dust Devil-Mine und Sunstone Butte-Mine/Lake County.


Verwendung und Bedeutung von Oregon-Sonnenstein

Oregon-Sonnensteine haben sich seit der Entdeckung zu wertvollen Mineralien etabliert, die vor allem zu Schmuck verarbeitet werden.

Der hohe Preis von Oregon-Sonnensteinen wird zum einen mit der Seltenheit der Steine erklärt. Andererseits fließen in den Wert die Farbe an sich und das Vorhandensein der schillernden Kupferpartikel eine bedeutende Rolle. Oregon-Sonnensteine ohne Kupfer gibt es für einen Bruchteils des Preises im Vergleich zu kupferhaltigen Sonnensteinen zu kaufen.

Ebenso variiert der Preis mit der Farbe. Am begehrtesten sind intensiv rote, pinke, zwei- oder dreifarbige Oregon-Sonnensteine mit Kupfer-Inklusionen, deren Preis laut gemsociety zwischen 50 und 300 US-Dollar pro Karat liegt. Hellgelbe Sonnensteine ohne schillernden Kupfergehalt kosten ca. 20 US-Dollar/Karat.


Sonnenstein und Oregon-Sonnenstein

Beide Mineralien tragen die Bezeichnung Sonnenstein im Namen, weisen aber einen wesentlichen Unterschied auf. Während das Glitzern in Oregon-Sonnensteinen durch Kupfer hervorgerufen wird, ist das Schillern in Sonnensteinen auf in den Kristallen eingelagerten Hämatit zurückzuführen.


Sonstiges

Aufgrund der Farbe und des metallischen Schillerns können Oregon-Sonnensteine mit Aventurin und Goldfluss (englisch: goldstone) verwechselt werden.


Auch interessant:


Quellen:
www.gia.edu - Three Occurrences of Oregon Sunstone
www.gemsociety.org - Oregon Sunstone Value, Price and Jewelry Information
⇒ Newmann GG, Renée (2016): Gemstone Buying Guide, International Jewelry Publications,U.S.
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München


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