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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 06.01.2024


Kröhnkit

Kröhnkit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: kröhnkite | französisch: kröhnkite


Salvadorit alias Kröhnkit

Als der Chemiker Berthold Kröhncke (1832 bis 1915) um 1875 erstmals die himmelblauen Kristalle der Chuquimata-Mine genauer untersuchte, ging er zunächst von Kupfervitriol aus. Doch die Farbe des im Kupferbergbau nahe Calama in Chile entdeckten Minerals wich von der typisch dunkelblauen Farbe ab bzw. wie Kröhncke meinte: „die helle Farbe der Krystalle mir auffallend erschien“. Chemische Analysen bestätigten seine Annahme, dass es sich um ein anderes, bis dato unbekanntes Mineral handelte. Die Proben reichte er zusammen mit einem Brief vom 20. Oktober 1875 an den polnischen Mineralogen und Geologen Ignacy Domeyko (1802 bis 1889) weiter, der Kröhnckes Vermutungen bestätigte und deshalb 1879 dem Mineral den Namen „Kronnkit“ gab.

Parallel dazu wurde das Mineral unter dem Namen Salvadorit in der mineralogischen Literatur gelistet. Der Physikochemiker Walter Herz (1875 bis 1930) führte den Namen 1896 in seiner Publikation „Ueber Salvadorit, einen neuen Kupfervitriol“ ein, wobei er sich bei seinen Ausführungen auf die Kristalle, die aus der Grube Salvador stammten, die genau wie Chuquimata-Mine bei Calama liegt, oder wie Herz schrieb: „das mineralogische Museum der Breslauer Universität gelangte durch das Krantz´sche Mineraliencomptoir in Bonn an ein neues Vitriolvorkommen“ aus der Grube Salvador.

Der seit 1897 gültige Name Kröhnkit ist letztendlich dem Chemiker und Mineralogen Ludig Darapsky (1857 bis 1916) zu verdanken.


Eigenschaften von Kröhnkit

Domeyko beschrieb die Farbe von Kröhnkit seinerzeit als himmelblau, das grüner ist als das von gewöhnlichem Kupfervitriol: „color azul celeste mas pálido i que tira algomas a verde que el a la dos especies anteriores“.

Tab. 1: Die Eigenschaften von Kröhnkit
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung Na2Cu(SO4)2 · 2H2O
Mineralklasse Sulfate
Kristallsystem
  • monoklin
  • kurz- und langprismatische Kristalle
  • krustenartige Aggregate
  • “zusammengebackene Krystallaggregate“ (Herz, 1897)
Farbe Hellblau, grünblau
Strichfarbe weiß
Glanz glasartig
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch muschelig
Spaltbarkeit vollkommen
Mohshärte 2,5 bis 3
Dichte 2,90 g/cm³


Entstehung und Verbreitung von Kröhnkit

Kröhnkit ist ein Sekundärmineral, das in der Oxidationszone kupferhaltiger Lagerstätten vorkommt, wobei die Vorkommen unter anderem mit Chalkanthit, Akanthit, Blödit, Natrochalcit und Antlerit vergesellschaftet sind.

Neben der Typlokalität in Chile kann Kröhnkit auch auch Island, England, Walchen in der Steiermark/Österreich, Polen, Ungarn, Rumänien, Italien, Spanien, Griechenland, China, Australien und Argentinien gefunden werden.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Domeyko, I. (1879): Kronnkit. IN: Mineralojía
⇒ Herz, W. (1896): Ueber Salvadorit, einen neuen Kupfervitriol. IN: Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie unter Mitwirkung zahlreicher Fachgenossen des In- und Auslandes · Band 26
⇒ Darapsky, L. (1897): Ueber Kröhnkit. IN: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie
www.mindat.org - Kröhnkite

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