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Boussingaultit

englisch: boussingaultite


Ein seltenes Sulfatmineral

Namenspate des Minerals Boussingaultit ist der französische Chemiker Jean-Baptiste Boussingaultit (1802 bis 1887), wobei der Name Emilio Bechi (1820 bis 1900; Chemiker) zu verdanken ist, auf den die Erstbeschreibung von Boussingaultit im Jahr 1864 zurückgeht.


Eigenschaften von Boussingaultit

Boussingaultit ist mit der chemischen Zusammensetzung (NH4)2Mg(SO4)2 · 6H2O ein Vertreter der Mineralklasse der Sulfate und zählt im Speziellen zur Picromerit-Gruppe, die neben dem namensgebenden Picromerit auch die Mineralien Cyanotrichit, Katerinopoulosit, Mohrit, Nickelboussingaultit sowie Nickelpicromerit umfasst.

Die Farbe des kristallwasserhaltigen Minerals variiert von farbls in der Reinform bis hin zu hellen Gelb- und Rosatönen. Die Strichfarbe ist dennoch immer weiß.

Boussingaultit kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend und bildet typischerweise kurzprimatische Kristalle, die an den Kanten häufig abgerundet sind. Die Aggregate sind krustenförmig oder massiv, teilweise auch stalaktitisch.

Boussingaultit weist eine vollkommene Spaltbarkeit bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz und glasartigen, mitunter auch seidigem Glanz auf.

Mit einer Mohshärte von 2 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs gilt Boussingaultit als ein sehr weiches Mineral, dessen Dichte 1,73 cm² beträgt.


Entstehung und Verbreitung von Boussingaultit

Die Boussingaultit-Vorkommen, die Bechi 1864 beschrieb, stammten aus den Fumarolen-Feldern von Travale in der Toskana in Italien. Weitere Funde von Boussingaultit wurden in Zusammenhang mit heißen Quellen/Thermalquellen, Geysiren, Fumarolen bzw. geothermisch aktiven Gebieten entdeckt, genau wie das Mineral in sich selbst entzündenden Kohlelagern gefunden wurde.

Boussingaultit kommt weltweit nur an wenigen Standorten vor. Neben der Typlokalität in Italien existiert Boussingaultit auch in den Niederlanden, in Alsdorf, Nauen und Ronneburg/Deutschland, Tschechien, Polen, Ungarn, Russland, Tadschikistan, Botswana, Japan sowie in den USA. Parallel zu den Funden ist Boussingaultit mit Chabasit, Clariit, Efremovit, Hexahydrit, Jarosit, Lonecreekit, Metavoltin, Mohrit, Sabieit und Tschermigit vergesellschaftet.


Bedeutung und Verwendung von Boussingaultit

Aufgrund der Seltenheit ist Boussingaltit von wissenschaftlichem Intersse, wird aber auch als Micromount gesammelt.


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Quellen:

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 30.05.2024

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