Roségold und Rotgold - zwei Goldnuancen, die sich in den vergangenen Jahren als beliebtes Material für Schmuck etabliert haben und deren rötlicher Farbe einem Edelmetall zu verdanken ist: Kupfer.
Roségold und Rotgold sind genau wie Purpurgold, Blaugold, Grüngold und Schwarzgold Goldtöne, die unter dem Namen Farbgold zusammengefasst werden.
Das gemeinsame Merkmal von Farbgold ist die Farbe, die augenscheinlich von glänzendem Gelbgold und silbrig schimmernde Weißgold abweicht.
Die verschiedenen Farben von Farbgold werden durch das Hinzufügen farbgebender Metalle erreicht.
Roségold ist eine Legierung – eine Mischung aus verschiedenen Metallen – aus Gold und Kupfer.
Die Nuancen von Roségold reichen von zart pastelligen Rosatönen, die vergleichsweise kühl und silberstichig wirken, bis hin zu Apricot, das einen wärmeren Eindruck vermittelt.
Rotgold ist im direkten Vergleich deutlich röter, korallfarben mit goldenem Schimmer.
In der Vergangenheit wurden Rosé- und Rotgold auch als Türkengold und Russengold bezeichnet, da ins Rötliche gehende Goldtöne vor allem in der Türkei sowie in Russland als besonders beliebt galten.
Im Vergleich zu Rotgold ist der Farbton von Roségold weniger rot und dezenter. Rotgold ist intensiv rot, da der höhere Kupferanteil deutlicher in Erscheinung tritt.
Gold, Silber und Kupfer sind per se sehr weiche Mineralien und Materialien. Auf der in der Mineralogie gängigen Skala der Mohshärte rangieren die Metalle auf Platz 2 bis 3 von 10, sodass Gold, Silber und Kupfer mühelose mit einem Fingernagel oder Messer zerkratzt werden können.
Aus diesem Grund wird hochwertigem Farbgold Palladium oder Silicium hinzugefügt, um der Legierung mehr Härte und Beständigkeit zu verleihen.
Wie hoch der Kupferanteil in Roségold und Rotgold ist, lässt sich nur durch Nachfrage bestimmen.
Die Angabe bzw. der Stempel auf Rotgold- oder Roségold-Schmuck in Form von 750, sog. Punze, bedeutet, dass der Goldanteil von Rotgold und Roségold 75 % beträgt, die übrigen 25 % aber nicht automatisch aus Kupfer bestehen.
Die Zahl 333, 750 oder 999 ist historisch bedingt.
Der Feinmetallgehalt wurde in der Vergangenheit mit der Zahl 1000 angegeben, d.h. von insgesamt 1000 Teilen besteht 750er Gold zu 750 Teilen aus Gold. Der übrige Anteil wird von anderen Metallen repräsentiert.
Während bei Rotgold der Kupferanteil überwiegt, zeichnet sich Roségold durch einen höheren Goldanteil aus.
Durch eine variablen Kupfer- und Goldanteil kann mit den Nuancen von Rosé- und Rotgold gespielt werden, sodass pastellfarbene, aber auch orangestichige Farben erzielt werden können.
Besonders häufig wird im Handel 750er Roségold angeboten, das zu 75 % aus Gold, 20,5 % aus Kupfer und 4,5 % aus Silber besteht.
Die Bestandteile von 333er Rotgold hingegen werden zu 33,3 % von Gold und 66,7 % von Kupfer repräsentiert.
Siehe auch:
⇒ Nachhaltiges Gold - Recyclinggold statt Minengold
⇒ Karat - Einheit der Edelsteine und Mineralien
⇒ Weißgold - Silbriges Gold