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In, auf und aus Gestein gebaut - Große Sphinx von Gizeh



Die weltgrößte Katze der Welt - erbaut aus Stein, und neben den Pyramiden von Gizeh eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Ägypten.



Die Steine der Großen Sphinx von Gizeh

Das Gestein, aus dem die Große Sphinx von Gizeh gebaut wurde, ist Kalkstein. Weite Wege mussten die Erbauer der Großen Sphinx nicht zurücklegen, da der verwendete Kalkstein direkt vor Ort gehauen wurde.
Der Kalkstein von Gizeh ist Teil einer hügeligen Gebirgskette, namentlich handelt es sich um das Mokattam-Gebirge, das sich von der Hauptstadt Ägyptens am Nil, Kairo, bis nach Helwan erstreckt. Das Mokattam wird auf ein Alter von ca. 50 Mio. Jahren geschätzt.

Kalkstein wird der Entstehung nach zu den Sedimentgesteinen gezählt. Die Hauptminerale - sog. Hauptgemengteile, die mengenmäßig den höchsten Anteil an einem Gestein ausmachen - aus denen Kalkstein aufgebaut ist, sind Calcit oder Aragonit. In geringeren Anteilen mit einem Anteil von bis zu fünf Prozent an der Zusammensetzung beteiligt – Nebengemengteile – enthält Kalkstein Dolomit, Feldspäte, Siderit, Hämatit, Quarz oder Glimmerminerale.
Jene Minerale sind es auch, welche die Farbe von Kalksteinen beeinflussen, denn eigentlich ist Kalkstein weiß. Durch die mineralischen Beimengungen erhält das Gestein rötliche, grünliche, gelbe, bräunliche oder schimmernde Nuancen.

Eine Besonderheit der Großen Sphinx ist, dass die Statue aus einem großen Block gehauen wurde.
Lediglich für die 15 m langen Vorderpfoten wurden quaderförmige Kalksteinblöcke an den Corpus gesetzt. Insgesamt kommt die Große Sphinx auf eine Länge von 73,5 m bei einer Höhe von 20 m. Der Kopf der Riesenkatze mit menschlichem Antlitz misst sechs Meter, wobei auf das das Gesicht umhüllende "Kopftuch der Könige" zwei Meter entfallen.

Im Laufe der Jahrhunderte seit Bestehen der Großen Sphinx erlebte die Sphinx wenige Veränderungen. Die dennoch optisch folgenschwerste Veränderung ereignete sich 1378, als Scheich Mohammed Saim el-Dar der Großen Sphinx die Nase abtrennte. Aber auch natürliche Prozesse setzten der Sphinx zu; sei es der Abrieb bzw. die Politur aufgrund von Sandstürmen oder Verwitterung.

Geschichte der Großen Sphinx von Gizeh

Neben den Pyramiden und Tempelanlagen ist vermutlich kein anderes Bauwerk in Ägypten so bekannt wie die Große Sphinx von Gizeh unweit von Kairo. Die Große Sphinx steht inmitten des Komplexes der historischen Pyramiden und Tempelanlagen von Gizeh – darunter auch die Cheops-Pyramide, ihres Zeichens die größte der ägyptischen Pyramiden.

Die Sphinx selber stellt ein mystisches Fabelwesen dar, eine Kombination eines Löwen mit Menschenkopf, das in Ägypten als Sinnbild der Herrscher verehrt wird.

Das Alter der auf den Oberschenkeln sitzenden Riesenkatze mit Menschenkopf und einem sich um den Körper legenden Schwanz wird auf ein Alter von etwa 4.000 bis 5.000 Jahren geschätzt; weshalb die Erbauung der Großen Sphinx in die 4. Dynastie (2639 bis 2504 v. Chr.) fällt.

Doch lange Zeit, bevor die Große Sphinx in ihrer Vollkommenheit bewundert werden konnte, fristete sie ihr Dasein im ägyptischen Wüstensand. Trotzdem gab es immer wieder Bemühungen, die Große Sphinx auszubuddeln (darunter auch von Mark Aurel), doch erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelangte die Große Sphinx ans Tageslicht. Der italienische Ägyptologe Giovanni Battista Caviglia machte sich von 1816 bis 1818 an der Freilegung der Großen Sphinx zu schaffen. Gut zehn Jahre später führte sein französischer Kollege Emile Baraize die Arbeiten fort und grub den Körper der Sphinx vollends aus.

Siehe auch:
Steinerne Zeugen - Manpupuner
In, auf und aus Gestein gebaut - Rakotzbrücke Kromlau
In, auf und aus Gestein gebaut - Brandenburger Tor

Letzte Aktualisierung: 8. Februar 2019



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