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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 03.05.2024


Glaskopf

Glaskopf - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: glaskopf

Glaskopf - Glasartig glänzende, runde Aggregate

Hinter dem Begriff Glaskopf wird in der Mineralogie kein bestimmtes Mineral verstanden, vielmehr ist der Namen Glaskopf eine historische Bezeichnung für nieren- oder traubenförmige Aggregate einiger Minerale.

Der Name Glaskopf stammt ursprünglich aus der Sprache der Bergleute, die dem Paläontologen Johann Samuel Schröter (1735 bis 1808) zufolge den Begriff für Eisen- und Manganoxide mit einem "glatten, glänzenden Bruch" gekennzeichnet waren.

Neben dem glasartigen Glanz ist es vor allem der Habitus der Minerale, der entscheidend für die Bezeichnung Glaskopf ist: rund bzw. rundlich. Der Mineraloge Johan Gottschalk Wallerius ( 1709 bis 1785) verglich die Form einst mit einer "Hirnschale" und "runden Klössen", die entweder einzeln oder gruppiert vorkommen, dabei so groß wie Erbsen, Trauben oder Eier sind.

Besonders häufig treten Glaskopf-Aggregate bei den Mineralen Goethit, Romanechit, Limonit, Psilomelan, Pyrolusit und Hämatit.

Unterscheidung von Glaskopf anhand der Farbe:

  • Brauner Glaskopf: Goethit, Limonit
  • roter Glaskopf: Hämatit
  • grüner Glaskopf: Dufrénit
  • schwarzer Glaskopf: Romanèchit, Psilomelan, Pyrolusit


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Quellen:

  • Wallerius, J. G. (1750): Metallarten. IN: Mineralogie, Oder Mineralreich
  • Ludovici, C: G. (1767): Glaskopf. IN: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon woraus sämmtliche Handlungen und Gewerbe, mit allen ihren Vortheilen, und der Art, sie zu treiben, erlernet werden können; und worinnen alle Seehäfen, die vornehmsten Städte und Handelsplätze; alle Arten der rohen und verarbeiteten Waaren; die Künstler, Fabrikanten und Handwerksleute; Commerciencollegia, Handelsgerichte, Banken, Börsen, Leihhäuser, Manufacturen, Fabriken und Werkstätte; die Rechte und Privilegien der Kaufmannschaft, u.s.w. beschrieben und erkläret werden. C bis G · Band 2
  • Schröter, J. S. (1789): Eisenerz, Glaskopf. IN: Mineralogisches und Bergmännisches Wörterbuch
  • Baumhauer, H. A. (1884): Morphologie der Krystallaggregate. IN: Kurzes Lehrbuch der Mineralogie (einschliesslich Petrographie) zum Gebrauch an höhern Lehranstalten sowie zum Selbstunterricht
  • Murawski, H. und Meyer, W. (2017): Geologisches Wörterbuch
  • www.mineralienatlas.de - Glaskopf

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