Aplit
englisch: aplite | französisch: aplite
Aplit - Granit ohne Glimmer
Eine der frühesten Erwähnungen des Gesteins Aplit stammt aus dem Jahr 1802. Der Philosoph Carl Schmieder (1778 bis 1850) beschreibt in seinem „Versuch einer Lithurgik oder ökonomischen Mineralogie“ Aplit als einen „Granit aus Quarz und Feldspath mit wenig oder gar keinem Glimmer“, dem sich 1823 auch der deutsche Mineraloge Karl Cäsar von Leonhard (1779 bis 1862) annimmt: „Granite, nur aus Feldspath und Quarz zusammengesetzt“.
In Anbetracht des übersichtlichen Mineralbestandes erklärt sich der Name Aplit, der mit „einfacher Stein“ übersetzt wird.
Eigenschaften von Aplit
Definition: Aplit ist ein Gestein magmatischen Ursprungs mit saurem Chemismus.
Aplit ist verschieden farbig, möglich sind weiße bis hellgraue, rosafarbene, beige bis gelbe Farbabstufungen.
Die Einfachheit von Aplit wird deutlich, wenn man die Minerale, aus denen Aplit besteht, analysiert. Im Wesentlichen sind es Quarz und Alkalifeldspäte, die als Hauptgemengteile den Großteil des Mineralbestands ausmachen.
Die Anzahl und Variabilität der Nebengemengteile ist übersichtlich; es handelt es sich vor allem um Hämatit, Turmalin und Granat, deren Anteil im Gestein zwischen einem und fünf Vol.-% beträgt.
Das Gefüge ist dicht bei zuckerkörniger (d.h. rauer, kristalliner) Textur. Die Korngröße der Gemengteile ist feinkörnig, die Dichte wird mit 2,6 g/cm3 angegeben.
Entstehung und Verbreitung von Aplit
Aplit wird der Entstehung nach den sog. Ganggesteinen zugeordnet. Gesteine, die aus der schnellen Abkühlung von Magmen hervorgehen und während dem Transport Richtung Erdoberfläche in spaltenförmigen Öffnungen in anderen Gesteinen steckenbleiben.
Da Aplit aus dem gleichen Stammmagma entsteht wie die Umgebungsgesteine, ist die Zusammensetzung von denen und Aplit nahezu gleich; unterscheiden sich aber in Farbe und Ausprägung. Als Ganggestein sind Aplite zwischen wenigen bis mehreren Zentimetern breit und offensichtlich von den Gesteinen der Umgebung zu unterscheiden. Namentlich handelt es sich bei diesen v.a. um Granit, Granodiorit, Diorit, Syenit und Gabbro.
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Quellen:
⇒ Schmieder, K. C. (1803): Versuch einer Lithurgik oder ökonomischen Mineralogie
⇒ Leonhard, K. C. (1823): Charakteristik der Felsarten
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München*
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg