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Moqui Marbles

Moqui Marbles - Murmeln aus Stein

Der Name Moqui Marbles stammt aus dem Englischen: Während sich das Wort Moqui auf den gleichnamigen Indianerstamm bezieht, wird marble sowohl mit Marmor wie auch Murmel übersetzt. Angesichts der Form der Moqui Marbles steht marble in diesem Fall für Murmel.


Eigenschaften von Moqui Marbles

Moqui Marbles sind ovale, linsenförmige, zylindrisch geformte, eiförmige oder runde Konkretionen, die aus verschiedenen Eisenoxiden wie Limonit, Goethit und Hämatit sowie Sand bestehen.

Die Farbe der Moqui Marbles ist dunkel: dunkelbraun, dunkelgrau bis schwarz durchsetzt von einem ockerfarbenen bis hellbraunen Kern, wobei die dunkle Farbe auf die Eisenmineralien und die helleren Bereiche auf den Sandanteil zurückzuführen sind.

Moqui Marbles weisen eine glatte wie auch raue Oberfläche auf. Im esoterischen Kontext werden glatte Moqui Marbles als weibliche Steine und Exemplare mit rauer Oberfläche als männliche Moqui Marbles definiert. Die Größe der Steine variiert zwischen weniger als einem Zentimeter im Durchmesser bis zu zehn Zentimetern.


Entstehung und Verbreitung von Moqui Marbles

Aus geologischer Sicht handelt es sich bei Moqui Marbles um Ooide – mehr oder weniger runde Mineralkörper von schalenartigem Aufbau.

Der Entstehungsort von Moqui Marbles ist der Flachwasserbereich von Meeren längst verschwundener bzw. vor Jahrmillionen existenter Urzeitmeere. Einzelne Sandkörner aus Quarz dienten zunächst als sogenannter Kristallisationskeim, um den sich weitere Sandkörner anlagerten. Infolge des stetigen, seichten Wellengangs wurde der beginnende Ooid kontinuierlich über den Meeresgrund bewegt bzw. gerollt, sodass die Sandkörner und im Meerwasser gelösten Eisenoxide gleichmäßig angelagert wurden. Im Zuge der Auflast weiterer Sandschichten und Verdrängung/Verdunstung des Meerwasser vor Jahrmillionen kam es zur Verfestigung des Lockermaterials (sog. Diagenese). Das Ergebnis: Sandstein, in dem einzelne runde Mineralkonkretionen enthalten waren. Durch die Verwitterung des Sandsteins wurden die murmelähnlichen Moqui Marbles nach und nach freilegt.

Der Großteil aller Moqui Marbles stammt aus der Navajo-Sandstein-Formation in Utah/USA. Weitere Vorkommen – wenn auch unter anderem Namen – wurden in England, Frankreich und Deutschland bestätigt.


Verwendung und Bedeutung von Moqui Marbles

Moqui Marbles wurden und werden auch heute noch von den indigenen Einwohnern der USA als erdfarbenes, mineralisches Farbpigment verwendet, genau wie die Steine zum Spielen und als Talisman genutzt wurden.

Zudem werden den Steinen den Angaben der Anbieter zufolge mystische und magische Kräfte zugeschrieben, weshalb Moqui Marbles als Heilsteine verkauft werden, ohne dass die Heilwirkung von Moqui Marbles in klinischen Studien bestätigt werden konnte.


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Quellen:

  • Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
  • Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
  • Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München
  • Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke. BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
  • www.mineralienatlas.de - Moqui Marble
  • www.mindat.org - Moqui Marble Mysteries by Dave Crosby

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 24.02.2025

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