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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 23.11.2021


Hyalit

Hyalit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: hyalite


Hyalit - Eine Opal-Varietät

Hyalit – Glasstein. So lautet die deutsche Übersetzung des aus dem Griechischen stammenden Namens von Hyalit, da das Mineral optisch an filigrane Glasblasen erinnert.
Alternativ wird Hyalit auch als Müllerglas bezeichnet – angelehnt an den Entdecker des Minerals: Franz Joseph Müller von Reichenstein (1742 bis 1825), seines Zeichens Mineraloge aus Österreich.



Eigenschaften von Hyalit

Hyalit ist eine Varietät von Opal/Gemeiner Opal, d.h. Hyalit ist chemisch betrachtet ein Oxid-Mineral, das aus kristallwasserhaltigem SiO2·H2O besteht und übergeordnet der Gruppe der Quarze zugeordnet wird.

Farblich unterscheidet sich Hyalit deutlich von bunt schillernden Edelopalen. Hyalit ist klar und farblos, erinnert mitunter an gefrorenes Eis und ist dem Mineral Kryolith durchaus ähnlich.
Aufgrund des fehlenden Farbspiels zählt man Hyalit zu den Gemeinen Opalen, deren Merkmal das nicht existente farbenfrohe Opalisieren ist.
Die Strichfarbe von Hyalit ist weiß, d.h., wenn Hyalit über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird, erscheint ein weißer, pulverisierter Abrieb.

Hyalit ist ein amorphes Mineral: Die chemischen Bausteine, aus denen Hyalit besteht, weisen im Gegensatz zu anderen Mineralen ungeordnete Struktur und kein definiertes Kristallgitter auf. Die Aggregate (= die Art, wie Einzelkristalle miteinander verwachsen sind) sind nierig und traubig, aber auch krustenartig.

Der Glanz von Hyalit ist intensiv glasartig bei durchsichtiger Transparenz. Der Bruch der Opal-Varietät ist muschelig, die Spaltbarkeit ist nicht vorhanden.

Die Mohshärte beträgt 5,5 bis 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte schwankt zwischen 1,98 bis 2,5 g/cm³ - abhängig vom Wassergehalt im Kristall.


Entstehung und Verbreitung von Hyalit

Hyalit wird im Zusammenhang mit Vulkanismus und magmatischen Gesteinen gebildet, indem Hyalit bspw. in der Umgebung von einigen Thermalquellen gefunden wurde, aber auch als Füllung in einstigen Hohlräumen von Gesteinen, die ursprünglich gasgefüllte Blasen darstellten und in denen später kieselsäurehaltige Lösungen in Form von Hyalit auskristallisierten.

Im Vergleich zu Edelopalen sind Hyalite weltweit weniger verbreitet. Bedeutende Hyalit-Vorkommen wurden u.a. in Österreich, in der Slowakei, in China, Australien, Neuseeland, Argentinien, Brasilien, Bolivien, Mexiko und in den USA entdeckt.


Verwendung und Bedeutung von Hyalit

Hyalit ist als Mineral für Sammlungen geschätzt, ist aber auch als Schmuckstein von Bedeutung.


Siehe auch:
Seltene Mineralien
Kristallwasser
Opalit, Kyocera-Opal und Inamori-Opal - Künstlicher Opal


Quellen:
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- www.mindat.org - Opal-AN, Hyalite

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