Trona
Trona - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: trona | französisch: trona
Trona alias Mineralisches Alkali
Bevor das Mineral Trona unter dem heutigen Namen Einzug in die Mineralogiebücher hielt, wurde es unter dem Eintrag "Mineralisches Alkali" gelistet (siehe Jacobsson, 1793).
Der Name Trona wiederum wurde erstmals im Jahr 1773 in einer Veröffentlichung der Königlichen Wissenschaftlichen Akademie Schwedens verwendet. Darin heißt es, dass ein Konsul namens Baggus (Schröter, 1792) an einem See, "28 Tagesreisen von Tripolis" in Libyen (Jacobsson, 1793) Natronschüppchen fand, welche vor Ort unter dem Namen Trona bekannt waren (Kongl. Vetenskaps Academiens: "om et flags Natron, kalladt Trona, som finnes uti Tripoli").
Tatsächlich spielt das arabisch-stämmige Wort Trona bereits auf die Zusammensetzung des Minerals an: Tron wird mit Natron übersetzt, wobei es sich bei Natron chemisch um Natriumhydrocarbonat handelt.
Eigenschaften von Trona
Trona ist ein Carbonatmineral bestehend aus Na3(HCO3)(CO3)·2H2O.
Das kristallwasserhaltige Mineral ist von hellgrauer, weißgelber, rosa oder hellbrauner Farbe, kann aber auch farblos sein.
Die Strichfarbe ist weiß.
Trona kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend und bildet prismatische, feinstrahlige, tafelförmige oder säulenförmige Kristalle, die als massige Aggregate erscheinen.
Der Glanz des Minerals ist glasartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist uneben, die Spaltbarkeit ist sehr vollkommen.
Bei den historischen Mineralogen war es üblich, Mineralien mit allen Sinnen zu analysieren, weshalb bei Franz Xaver Zippe (Naturwissenschaftler, 1791 bis 1863) zu lesen ist, dass der "Geschmack scharf laugenhaft" ist.
Trona ist ein sehr weiches Mineral: die Mohshärte beträgt 2,5 bis 3, die Dichte wird mit 2,1 g/cm³ angegeben.
Entstehung und Verbreitung von Trona
Trona wird den Mineralen sedimentären Ursprungs zugeordnet, die als Folge der Eindunstung von natronhaltigen Seen, wie sie zum Beispiel auch in Wüsten vorkommen, entstehen.
Die Begleitminerale, die im Zusammenhang mit Trona gefunden werden, sind ebenfalls größtenteils Evaporitminerale; darunter unter anderem Gips, Halit, Borax, Dolomit, Sylvin, Glauberit und Mirabilit.
Die weltweiten Vorkommen von Trona beschränken sich auf wenige Fundorte bspw. in England, Italien, Tansania, China, Australien, Chile und die USA beschränkt.
Nachweis von Trona
Trona schäumt auf, wenn es mit Salzsäure in Kontakt kommt – zurückzuführen auf die Entstehung von CO2.
Bedeutung und Verwendung von Trona
Auch wenn Trona zu den seltenen Mineralien zählt, wurde das Mineral in der Vergangenheit zur Herstellung von Glas und Seifen verwendet (Hausmann, 1847), genau wie Trona in Libyen zum Einsatz kam, um das "Fleisch zarter" und "Tabak stärker zu machen" (Estner, 1799).
Auch interessant:
Quellen:
⇒ Kongl. Vetenskaps Academiens handlingar (1773): Bekanntmachung der Entdeckung von Trona in Tripolis
⇒ Schröter, J. S. (1782): Für die Litteratur und Kenntniss der Naturgeschichte sonderlich der Conchylien und der Steine
⇒ Jacobsson, J. K. G., Hartwig, O. L. und Beckmann, J. (1793): Mineralisches Alkali. IN: Technologisches Wörterbuch, oder alphabetische Erklärung aller nützlichen mechanischen Künste, Manufakturen, Fabriken und Handwerke
⇒ Estner, F. J. A. (1799): Kohlensaure Salze. Natron. IN: Versuch einer Mineralogie für Anfänger und Liebhaber. Salze, brennliche Substanzen, Metalle, Platin- Gold- Quecksilber, Silber- und Kupfergeschlecht. Nebst Bemerkung der in den vorzüglichsten Wiener-Kabineten sich auszeichnenden Mineralien und Fossilien. III. Band. Erste Abtheilung
&rArr, Hausmann, J. F. L. (1847): Trona. IN: Handbuch der Mineralogie. System und Geschichte der Mineralkörper
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ www.mindat.org - trona