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Pistazit

Pistaziengrüner Epidot

Eine der ältesten Erwähnungen des Minerals Pistazit stammt aus dem Jahr 1804 und stammt aus der Feder des Botanikers Christian Friedrich Ludwig (1757 bis 1823), wobei die Farbe, die an den warmen pastelligen Grünton von Pistazien die namensgebende Eigenschaft des Minerals war.


Eigenschaften von Pistazit

Pistazit wird als die eisenreiche Varietät des Minerals Epidot definiert, das mit der chemischen Zusammensetzung Ca2(Al, Fe3+)3(SiO4)3(OH) zur Mineralklasse der Silikate zählt.

Die Farbe von Pistazit ist grün, wobei das typische Pistaziengrün ein heller Grüntön mit einem Stich ins Gelbliche oder Gräuliche ist. Daneben kann die Farbe von Pistazit auch hellgrün, genau wie die Farbe ins "dunkelgrüne, schwärzlichgrüne und fast bis ins rabenschwarze" gehen kann. Allerdings stammen diese Aussagen des Mineralogen Carl August Siegfried Hoffmann (1760 bis 1813) aus einer Zeit, in welcher der Begriff Pistazit synonym für Epidot stand. Treffender sind seine weiteren Beschreibungen, die die Farben "ölgrün und zeisiggrün" umfassen.
In der Vergangenheit wurde die Farbe aber auch mit dem frischen, zarten Grün von jungen Zweigen verglichen, weshalb laut dem Mineralogen und Geologen Gustav Leonhard (1816 bis 1878) auch der Name "Thallit", was aus dem Griechischen mit Zweiglein übersetzt wird, üblich war.
Die Strichfarbe von Pistazit ist ein helle Grau.

Pistazit kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend und bildet tafelig-prismatische Kristalle. Die Mineralogen Johann Ludwig Meinecke (1781 bis 1823) und Christian Keferstein (1784 bis 1866) beschrieben den Habitus von Pistazit als "4seitige Prismen, mit mannichfach abgestumpften Seitenkanten".

Der Glanz von Pistazit variiert zwischen glasartig und fettig bei durchscheinender bis undurchsichtiger Transparenz. Die Spaltbarkeit ist vollkommen, der Bruch ist uneben.

Mit einer Mohshärte von 6 bis 7 gilt Pistazit als mittelhartes Mineral, vergleichbar mit Fluorit oder Quarz. Die Dichte von Pistazit beträgt 3,35 bis 3,5 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Pistazit

Pistazit entsteht hauptsächlich unter metamorphen Verhältnissen.
Als Fundort waren Keferstein und Meinecke Schierke, das Kyffhäusergebirge, Rothenburg, die Lausitz, der Plauensche Grund, Oberwiesenthal, Ehrenfriedersdorf, Suhl, Ilmenau und einzelne Standorte inm Taunus und Fichtelgebrge bekannt.
Trotzdem ist Pistazit ein relativ seltenes Mineral, das mindat.org zufolge in Polen, Rumänien, in der Türkei,in Portugal, China, Australien, in der Antarktis sowie in Kanada vorkommt.


Bedeutung und Verwendung von Pistazit

Pistazit ist hauptsächlich für Sammlungen von Interesse.


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Quellen:

  • Ludwig, C. F. (1804): Pistazit. IN: Handbuch der Mineralogie
  • Hoffmann, C. A. S. (1811): Pistazit. IN: Handbuch der Mineralogie
  • Meinecke, J. L. und Keferstein, C. (1820): Pistazit. IN: Mineralogisches Taschenbuch für Deutschland. Zum Behuf mineralogischer Excursionen und Reisen
  • Leonhard, G. (1860): Pistazit. IN: Grundzüge der Mineralogie
  • Okrusch, M. und Matthes, S. (2013): Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
  • Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke. BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
  • www.mindat.org - Pistacite
  • www.mineralienatlas.de - Pistazit

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 07.07.2025

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