Pulverisierte Mineralien finden nicht nur Einsatz in der dekorativen Kosmetik, bspw. als Lidschatten oder Lippenstift, sondern auch in der Hautpflege als Babypuder.
Der Hauptbestandteil von Babypuder ist Talk.
Das weiße bis gräuliche Mineral ist mit einer Mohshärte von 1 das weichste Mineral der Erde.
Pulverisiert saugt das Magnesiumsilikat Feuchtigkeit auf und verhindert gleichzeitig, dass weitere Feuchtigkeit an die Haut gelangt.
Mitunter werden dem Talk - erkennbar in der Auflistung der Inhaltsstoffe (INCI) unter der lateinischen Bezeichnung Talcum - im Babypuder weiterhin Parfüm, hautpflegende Öle wie Mandel- oder Olivenöl, Pflanzenextrakte, Stärke oder Allantoin als Inhaltsstoffe hinzugefügt.
Babypuder als Produkt für die Hautpflege wurde erstmals im Jahr 1893 erwähnt. Die Entdeckung geht auf den US-amerikanischen Mediziner Dr. Frederick Barnett Kilmer (1851 bis 1934) zurück. Der für das Kosmetikunternehmen Johnson & Johnson tätige Wissenschaftler behandelte u.a. Menschen, die unerwünschte Hautreaktionen auf Pflaster zeigten. Durch Zufall fand Kilmer heraus, dass das Mineral Talk Wundnässe verhindert, Entzündungen und Ekzemen vorbeugt.
Heutzutage wird Babypuder vor allem als Wundschutz bei Säuglingen und Kleinkindern eingesetzt.
Das Mineral bindet Feuchtigkeit und sorgt für einen trockenen Windelbereich.
Ferner kann Babypuder als aluminiumfreie Alternative zu herkömmlichen Deos und als Pflege nach der Rasur verwendet werden. Das Mineral bewirkt, dass Schweiß getrocknet und vorgebeugt bzw. die Haut nach dem Rasieren beruhigt wird.
Auf vielen Verpackungen von Babypudern findet sich der Hinweis, dass das Puder nicht eingeatmet werden soll. Die fein zermahlenen Partikel könnten in die Lunge gelangen, Hustenreiz auslösen und bedingt durch die Quellfähigkeit von Talk Atemprobleme verursachen.
Seit den 1970er Jahren sind zudem Studien in Umlauf gebracht wurden, die auf einen Zusammenhang zwischen der Benutzung von Babypuder und Krebs, speziell Gebärmutter- und Lungenkrebs, hinweisen. Begründet wird die Ursache von Krebs durch Babypuder mit asbestähnlichen Fasern im Babypuder. Die kleinen Asbestfasern könnten verantwortlich für Krebs sein. Heutige Studien stehen dem kritisch gegenüber und schließen das Risiko durch Babypuder aus – zumal Babypuder heute asbestfrei ist.
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Quellen:
- www.babypowder.com
- www.preventcancer.com
- www.cancer.org
- www.asbestos.com
Letzte Aktualisierung: 20. Oktober 2021