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Meerschaum

Meerschaum - Ein Fossil?

Der Name Meerschaum ist die historische Bezeichnung für das Mineral Sepiolith.

Schon im 16. Jahrhundert wurde erhärteter Meerschaum, damals hauptsächlich in der Türkei, zu Pfeifenköpfen verarbeitet.

Tatsächlich ist die Haptik von "frischem" Meerschaum eine andere als die von Meerschaum, der schon länger Kontakt mit der Luft hat. Der Bergrat und Mediziner Lorenz Florenz Friedrich von Crell (1744 bis 1816) beobachtete seinerzeit, dass frisch zutage geförderter Meerschaum anfangs weich ist, aber schon bald härter wird. Weich ist das Mineral mit einer Mohshärte von 2 bis 2,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien trotzdem.

Der Name Meerschaum kommt nicht von ungefähr, insofern Meerschaum häufig als weiße bis weißgelbe knollige Masse vorkommt, ähnlich wie Bauschaum oder die Schaumkronen auf dem Meereswasser, die Gischt.
Dennoch handelt es sich bei Meerschaum nicht um ein Fossil, sondern um ein Magnesiumsilikat.

Crell zufolge fühlt sich Meerschaum außerdem fettig an und der Botaniker und Mediziner August Batsch (1761 bis 1802) ergänzt, dass Meerschaum, der lange Zeit in Wasser eingeweicht wurde, einen "sehr starken, zuletzt fast unerträglichen Geruch" absondert.

Im Jahr 1847 änderte der Geologe und Mineraloge Ernst Friedrich Glocker (1793 bis 1858) den Namen von Meerschaum schließlich in Sepiolith um, um Verwechslungen mit Seemoos, einer Pflanze, die auch als Meerschaum bezeichnet wird, zu vermeiden.


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Quellen:

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 18.11.2024

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