Amulettstein
Amulettstein - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
Amulettstein alias Schneekopfkugel: Bergkristall mit rotem Jaspis in Porphyr; Fundort: Schneekopf/DeutschlandAmulettstein, Donnereier und Schneekopfkugeln
Drei Begriffe, hinter denen dasselbe steht: Ein mit Mineralien ausgefüllter Bereich in einem Stein, bei dem es sich zumeist um Rhyolith handelt.
Hierzulande sind solche Gesteinsknollen unter dem Namen Porphyrkugel oder im regionalen Kontext als Schneekopfkugel bekannt. Die Bezeichnung Donnereier stammt ursprünglich aus dem englischsprachigen Raum, wo Porphyrkugeln als Thunderegg = Donnerei geführt werden.
Die Bezeichnung Amulettstein ist vergleichsweise neu und ein Handelsname für kunstfertig in Form geschliffene und auf Hochglanz polierte mineralgefüllte Gesteinsknollen, die als Chakrasteine, Heilstein oder Glücksbringer verkauft werden.
Amulettsteine aus wissenschaftlicher Sicht
Amulettsteine sind aufgetrennte und/oder polierte Porphyrkugeln, die der Entstehung wegen einst Hohlräume enthielten, die nun mit verschiedenen Quarz-Mineralien wie Bergkristall, Chalcedon, Achat, Amethyst oder Jaspis aufgefüllt sind.
Als Rohstein sind Amulettsteine unscheinbar, doch die Form des Muttergesteins – eiförmig oder rund – gibt einen Anhaltspunkt, dass sich im Inneren der grauen, hellbraunen bis -violetten Gesteinsknollen ein „Schatz“ befinden könnte.
Werden die Gesteinsknollen aufgespalten, präsentieren sich die Kristalle, wobei die Gestalt der mineralischen Ausfüllung variiert: von rund bis oval, sternförmig oder wie ein Fenster im Gestein.
Entstehung und Verbreitung von Amulettsteinen
Das Muttergestein von Amulettsteinen ist Rhyolith – ein Gestein magmatischen Ursprungs, das in der Vergangenheit Quarzporphyr genannt wurde. Heutzutage steht der Begriff Porphyr als Bezeichnung für eine Gefügeart von Gesteinen, die sich durch größere, deutlich sichtbare Kristalle auszeichnet, die in einer feinkörnigen Gesteinsmatrix eingebettet sind.
Das Gestein Rhyolith stammt aus gasreicher Lava, was die zahlreichen blasenförmigen Hohlräume im Gestein erklärt, in denen im Laufe von Jahrtausenden in den Hohlraum sickernde kieselsäurehaltige Lösungen zu diversen Quarzen auskristallisierten.
Amulettsteine können quasi überall gefunden werden, wo Rhyolith vorkommt, wie bspw. Im Bereich des Schneekopfs und in der Umgebung von Finsterbergen und Friedrichroda in Thüringen oder St. Egidien in Sachsen/Deutschland, aber auch in den USA, Mexiko und Australien werden Amulettsteine gefunden.
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Quellen:
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach