Kammkies
Kammkies - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: kammkies
Hahnenkammähnlicher Markasit
Eine der ältesten Beschreibungen von Kammkies stammt aus dem Jahr 1793 und ist dem Geologen Andreas Stütz (1747 bis 1806) zu verdanken.
In einer Aufzählung aller möglichen Kristallausprägungen von "Schwefelkies, geschwefeltes Eisen" führt er neben kugeligem Schwefelkies bzw. "Kiesbälle", strahligem Schwefelkies bzw. Strahlkies, nierenförmigem Schwefelkies bzw. Kiesnieren oder haarigen Aggregaten bzw. Haarkies auch kammförmigen Schwefelkies mit dem Synonym Kammkies auf.
Der Chemiker Joseph Redemt Zappe geht 1807 noch detaillierter auf das Aussehen von Kammkies ein und beschreibt Kammkies als einen "wegen der kammförmigen Zusammenhäufig der Krystalle so benannter und sehr seltener Schwefelkies".
Die hahnenkammähnliche Gestalt wiederum auf die Anordnung der Kristalle zurückzuführen. Zappe zufolge sind es "vierseitige Doppelpyramiden", deren "Seitenflächen so einander gehäuft (sind), daß sie eine hahnenkammförmige Gestalt bilden".
Farblich erinnert jedoch nichts an einen Hahnenkamm, denn die für Kammkies typische Farbe ist laut historischen Mineralogen und Chemikern "speisgelb ins Grünliche fallend" (Zappe), d.h. ein Gelb mit Graustich.
In heutigen Mineralogiebüchern ist der Begriff Kammkies allerdings nur selten im Register zu finden. Der Grund: statt Kammkies hat sich im Laufe der Zeit der Name Markasit durchgesetzt.
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Quellen:
- Stütz, A. (1793): Schwefelkies. IN: Neue Einrichtung der k.k. Naturalien Sammlung zu Wien
- Werner, A. G. (1809): Kammkies. IN: Abraham Gottlob Werner's letztes Mineral-System
- Zappe, J. R. (1817): Kammkies. IN: Mineralogisches Hand-Lexicon oder: Alphabetische Aufstellung und Beschreibung aller bisher bekannten Fossilien
- Lenz, J. G. (1820): Kammkies. IN: Die Metalle. Ein Handbuch für Freunde der Mineralogie. Eisen, Bley, Molybdän und Zinnordnungen
- www.mindat.org - Kammkies