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Babingtonit

Babingtonit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: babingtonite | französisch: babingtonite


Babingtonit – Ein seltenes Calicum-Eisensilikat

Namenspate des Minerals Babingtonit ist der Mineraloge William Babington (1756 bis 1833), wobei der Name dem Mineralogen Armand Lévy (1795 bis 1841) zu verdanken ist, der 1826 in seinen Ausführungen „Account of a new Mineral Substance“ des in Arendal/Norwegen entdeckten Minerals auf Babingtons Verdienste auf dem Gebiet der Mineralogie und dessen Mitwirkung in puncto Gründung der Geological Society of London aufmerksam machen wollte.


Babingtonit
Babingtonit

Eigenschaften von Babingtonit

Babingtonit ist mit der chemischen Zusammensetzung Ca2Fe2+Fe3+[Si5O14OH] ein Mineral der Klasse der Silikate, das zusammen mit Rhodonit, Marstarit, Nambulit, Natronambulit und Manganbabingtonit die Rhodonitgruppe bildet.

Die Farbe von Babingtonit ist schwarz, sowohl reinschwarz – Lévy schrieb 1826 von „brilliant black crystals“ - als auch schwarz mit einem Stich ins Grüne oder Bläuliche – optisch dem Pyroxenmineral Augit ähnlich, weshalb in der historischen Literatur bisweilen das Synonym „Axotomer Augitspath“ zu finden ist (Allan, 1838).
Die Strichfarbe ist grünlichgrau.

Babingtonit kristallisiert dem triklinen Kristallsystem folgend und bildet kurzprismatische Kristalle oder „kurze, acht- oder sechsseitige Säulen, welche an den Ende mit 2 Flächen stumpf domatisch begrenzt sind“ (Naumann; 1868). Dem Mineralogen und Kristallographen Carl Hintze (1851 bis 1916) zufolge sind die Kristalle mitunter gestreift sind. Die Aggregate sind radialstrahlig.

Der Glanz von Babingtonit ist glasartig bei undurchsichtiger Transparenz und „nur in dünnen Lamellen durchsichtig“ (Naumann; 1868). Der Bruch ist uneben und spröde, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Mit einer Mohshärte von 5,5 bis 6 gilt Babingtonit als ein hartes Mineral, dessen Dichte 3,3 g/cm³ beträgt.


Babingtonit
schwarze Babingtonitkristalle (Fundort: Palerna, Schweden)

Entstehung und Verbreitung von Babingtonit

Babingtonit wird im Zusammenhang mit Gesteinen magmatischen wie auch metamorphen Ursprungs wie bspw. Granit und Gneis gefunden und ist dabei unter anderem mit Quarz, Zeolithen, Calcit, Granat, Hornblende, Prehnit, Orthoklas und Albit/Feldspat und Epidot vergesellschaftet.

Bedingt durch die Seltenheit sind weltweit nur wenige Babingtonit-Vorkommen bekannt, die sich zum Beispiel in Island, Norwegen, Frankreich, Malsburg, Hölzendorf, Steinach, Dillenburg, Herborn, Nesselgrund bei Schnellbach, Kreimbach, Kaulbach/Deutschland, Seebachtal bei Mallnitz, Bodenhütte und Krennkogel bei St. Georgen, St. Leonhard im Pitztal/Österreich, Schweiz, Polen, Tschechien, Rumänien, Russland, Ukraine, Spanien, Italien, Indien, Japan, China, Namibia, Australien, Neuseeland, der Anarktis, in Mexiko und in den USA befinden.


Nachweis von Babingtonit

Vor dem Lötroht verwandelt sich Babingtonit in eine zusammengeschmolzene magnetische Perle.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Lévy, A. (1826): Account on a new Mineral Substance. IN: Annals of Philosophy
⇒ Allan, R. (1838): Babingtonit. IN: Die Mineralogie
⇒ Hartmann, C. F. A. (1850): Babingtonit. IN: Handbuch der Mineralogie zum Gebrauch für Jedermann, besonders aber für Universitäten, Berg-, Forst- und polytechnische Akademien, zum Selbststudium und für Sammler. ¬Die neuesten Entdeckungen und Forschungs-Resultate auf dem Gebiete der gesammten Mineralogie seit dem Jahre 1843
⇒ Naumann, C. F. (1868): Babingtonit. IN: Elemente der Mineralogie
⇒ Jehn, C. (1871): Beiträge zur Kenntniss des Babingtonits und Euxenits
⇒ Hintze, C. A. F. (1894): Babingtonit. IN: Handbuch der Mineralogie
⇒ Hochleitner, R. (2019): Der neue Kosmos-Mineralienführer. 700 Mineralien, Edelsteine und Gesteine
www.mindat.org - Babingtonite

Autor: (steine-und-minerale.de)

Letzte Aktualisierung: 26.01.2024

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