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Amethyste in Uruguay bildeten sich bei sehr niedrigen Temperaturen


Mineralogie

Uruguay ist bekannt für seine schönen Amethyste. Sie bildeten sich womöglich unter sehr niedrigen Temperaturen zwischen 15 und 60 °C. Notwendig war das Vorhandensein meteorologischen Wassers und Grundwasser.

Amethyste aus Uruguay sind bei vielen Sammlern und Sammlerinnen besonders begehrt. Sie sind in der Regel in Geoden zu finden und bestechen durch ihre intensive violette Färbung. Seit langer Zeit ist es jedoch ein Rätsel, wie diese Amethyste gebildet wurden. Dieses Rätsel haben sich mehrere Forscher und Forscherinnen unter der Leitung von Geowissenschaftlern der Universität Göttingen angenommen.

Sie fanden heraus, dass sich die uruguayischen Amethyste bei besonders niedrigen Kristallisationstemperaturen gebildet haben müssen. Die Forschungsergebnisse geben einen Temperaturkorridor zwischen 15 und 60 °C an. Dies ist besonders erstaunlich, da sich die meisten Amethyste in hydrothermalen Bedingungen zwischen 100 und 250 °C bilden.

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen um Fiorina Arduin Rode erklärten, dass das Auskristallisieren der Amethyste erst nach der Erstarren der hohlraumhaltigen Basalte entstanden sein müssten. Das für die Bildung der Amethyste benötigte Wasser stammt womöglich aus meteorischem Wasser und dem angrenzenden Grundwasser, das innerhalb und unterhalb der Basaltschichten vorhanden war.

Für die Untersuchung der Amethyste sowie der ebenfalls vorkommenden Quarze, Chalcedone und Calcite kamen neueste Untersuchungsmethoden zum Einsatz. So wurden u.a. Mikrothermometrie und die Dreifach-Sauerstoff-Isotopengeochemie genutzt, um Rückschlüsse auf die Mineralisierung, die bei der Bildung vorherrschenden Temperaturbedingungen und die Zusammensetzung der mineralisierenden Flüssigkeiten zu schließen.


Quelle:Arduin-Rode, F. et al. (2024): World‑class amethyst‑agate geodes from Los Catalanes, Northern Uruguay: genetic implications from fluid inclusions and stable isotopes. In: Mineralium Deposita, https://doi.org/10.1007/s00126-024-01310-2


steine-und-minerale.de | 13.12.2024

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