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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 01.03.2022


Dominikanischer Bernstein

Dominikanischer Bernstein - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: dominican amber | französisch: Ambre dominicain


Bernstein aus der Karibik

Der Dominikanische Bernstein ist das Pendant zum Baltischen Bernstein. Genau wie Bernstein aus der Ostsee besteht der Dominikanische Bernstein, teilweise auch unter dem Namen Karibischer Bernstein bekannt, aus fossilen Harz.


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Eigenschaften von Dominikanischem Bernstein

Bernsteine aus der Dominikanischen Republik werden wie Baltische Bernsteine unter dem Begriff biogene Sedimente zusammengefasst - ein Ablagerungsprodukt natürlichen Ursprungs.
Im Vergleich zum Baltischen Bernstein ist das Harz des Dominikanischen Bernsteins eine andere. Baltischer Bernstein geht aus dem Harz der Kiefer pinus succinifera hervor, während Dominikanischer Bernstein das über Jahrmillionen verfestigte Harz des Baumes Hymenaea protera darstellt. Hymenaea ist ein Gewächs aus der Familie der Johannisbrotgewächse.

Eine Besonderheit der gelben und honigfarbenen Bernsteine ist die blaue Fluoreszenz. Entsprechend angeregte Bernsteine leuchten dabei strahlend blau auf.

Weiterhin zeichnet sich Dominikanischer Bernstein durch eine geringe Mohshärte aus - genau wie Bernsteineaus der Ostsee.

Vor allem die hellen, gelben Bernsteine sind von äußerster Klarheit, so dass die häufig im Bernstein enthaltenen Fossilien besonders deutlich zu erkennen sind.


Dominikanischer Bernstein - Die Farbe

Die Farbe des karibischen fossilen Harzes ist sehr variabel.

Neben gelben bis honigfarbenen Exemplaren kann Dominikanischer Bernstein von grüner oder blauer Farbe sein; wobei blaue Bernsteine unter den Dominikanischen Bernsteinen als eine Seltenheit gelten.

Häufig werden Dominikanische Bernsteine unter der Bezeichnung blauer Bernstein aufgeführt, gleichwohl das Farbspektrum Dominikanischer Bernsteine größer ist und blaue Bernsteine auch in Indonesien und Haiti gefunden werden.

Die gelbe, braune bis rotbraune Farbe von Bernsteinen wird kleinsten, im Bernstein vorhandenen Luftbläschen begründet.
Besonders heller Bernstein weist bis zu eine Million mikroskopisch kleine Bläschen auf einen Quadratmillimeter Fläche auf. Dunklere Farben sprechen hingegen für eine geringere Anzahl an Luftbläschen.

Die Farbe von blauen Bernsteinen geht auf Perylen als Farbgeber zurück. Perylen wird als eine chemische Verbindung definiert, die den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) zugeordnet wird und natürlicher Bestandteil u.a. von Harz und Teer ist.


Entstehung und Verbreitung der Dominikanischen Bernsteine

Die Entstehung von Dominikanischem Bernstein gleicht der Entstehung von Bernsteinen aus der Ostsee.
Vor 25 bis 40 Mio. Jahren wurden von dem Baum Hymenaea protera abgesonderte Harztropfen von Sandschichten überlagert und aufgrund des Drucks verfestigt und vor Sauerstoff geschützt vor der Zersetzung bewahrt.

Entgegen der Baltischen Bernsteine findet man Dominikanischen Bernstein nicht im Treibgut am Strand, vielmehr wird der Karibische Bernstein aus mächtigen Sandsteinformationen abgebaut. Bernsteine aus der Ostsee lagern im Sand am Meeresgrund.

Die Abbaugebiete des Dominikanischen Bernsteins erstrecken sich auf die Linie Puerto Plata bis nach Santiago und Bayaguana. Über Funde in Haitit wurde ebenfalls berichtet.


Verwendung und Bedeutung von Dominikanischem Bernstein

Dominikanischer Bernstein ist neben der Verwendung als Schmuckstein, insbesondere der blaue Bernstein, von Bedeutung für die Wissenschaft.
Zahlreiche in den Bernstein eingeschlossene Insekten oder Pflanzen geben Wissenschaftlern Aufschluß über das Leben vor Millionen von Jahren. Aufgrund der Einschlüsse wurde im Jahr 1987 eine Regelung festgesetzt, die besagt, dass Bernstein aus der Dominikanischen Republik nur nach vorheriger Erlaubnis des Nationalmuseums für Naturgeschichte exportiert werden darf.


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Quellen:
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Reinicke, R. (2007): Steine am Ostseestrand. Demmler Verlag Schwerin
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München*
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München

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