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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 05.04.2024


Skarn

Skarn - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: skarn | französisch: skarn


Skarn - Erzhaltiges Metamorphit

Der Name Skarn ist schwedischen Ursprungs und wird mit Lichtschnuppe übersetzt - bezugnehmend auf den Glanz, der auf die im Gestein enthaltenen Erzminerale zurückzuführen ist und auf den schwedischen Geologen Alfred Elis Törnebohm (1838 bis 1911) zurückgeht. 1875 beschrieb er in seinen Aufzeichnungen "Geognostisk beskrifning öfver Persbergets grufvefält" die Gesteine um Persberg und erwähnt darin erstmals Skarne.


Eigenschaften von Skarn

Definition: Skarn ist ein metamorphes Gestein, das während kontaktmetamorpher Vorgänge bei hohen Temperatur- und geringen Druckverhältnissen gebildet wird und sich zudem durch die Vormacht calciumreicher Silikatminerale wie Granat, Amphibole, Epidot und Pyroxene auszeichnet.
Der Geologe Gustav Löfstrand definierte Skarn 1893 als ein "Collectivname für eigenthümliche, von der umgebenden Gesteinsmasse abweichende Gesteine, die als nächste um die Erzfundorte auftreten". Törnebohm konkretisierte die Erze bereits 1886 als "Magneteisenerze" und dass Skarne "lagerartig in der hiesigen Granulitformation eingeschaltet" sind.

Die Farbe von Skarnen variiert zwischen schwarz, gräulich, bräunlich, rötlich und grün.
Der Grund für die verschiedenen Farben von Skarnen sind die Minerale, aus denen das Gestein aufgebaut ist. Neben Calcit, Olivin, Epidot und Periklas sind es Wollastonit, Zoisit, Pyroxene wie Diopsid, Zinkblende, Fluorit, Galenit, Granatgruppenminerale, Serpentin, Vesuvianit, Tremolith und Chalkopyrit, die als mineralischer Gemengteil zur Zusammensetzung von Skarn beitragen.

Das Gefüge von Skarn wird durch eine fein-, mittel- bis grobe Korngrößen bei kristalliner Textur charakterisiert, die Kristallform der Bestandteile weist sowohl eine xeno- als auch idiomorphe Kristallform auf.


Entstehung und Verbreitung von Skarnen

Skarne entstehen durch Kontakte bzw. Reaktionen intermediärer bis saurer Magmen mit karbonathaltigen Gesteinen (Kalkstein, Dolomit, Marmor, Mergel) im Zuge von metamorphen Vorgängen – deshalb auch die alternative Bezeichnung Kalksilikatfelse.
Bedingt durch den Aufstieg flüssiger Gesteinsschmelzen und damit verbundenen Temperaturen von 250 bis 800°C und variierenden Druckverhältnissen kommt es zu Lösung, Transport und Zufuhr von bspw. Schwefel, Eisen, Fluor, Chlor, Magnesium und Aluminium (sog. Metasomatose).

Abhängig vom Ort des Auftretens der Skarne wird zwischen Endo- und Exoskarnen unterschieden. Endoskarne bilden sich direkt im entsprechenden Intrusivgestein, während Exoskarne im Nebengestein entstehen.

Nennenswerte Skarnvorkommen befinden sich bspw. in Norwegen; Schweden; Finnland; England; Vogtland; Erzgebirge/Deutschland; Tschechien; Slowakei; Ungarn; Italien; Rhodopen/Griechenland; Rumänien; Ural, Sibirien/Russland; Türkei; Irak; Afghanistan; Japan; China; Thailand; Papua Neuguinea; Tasmanien/Australien; Peru; Minas Gerais/Brasilien; Arizona, Nevada, Kalifornien/USA.


Bedeutung und Verwendung von Skarn

Entstehungsbedingt sind Skarne mit zahlreichen Erzen angereichert, weshalb diese als Erzlagerstätte (Kupfer, Zink, Zinn, Blei, Mangan und Molybdän) von Bedeutung sind. Weiterhin werden Skarne als Boden- und Arbeitsplatten verwertet.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Törnebohm, A. F. (1875): Geognostisk beskrifning öfver Persbergets grufvefält
⇒ Törnebohm, A. F. (1886): Ueber das Vorkommen nephritartiger Gesteine in Schweden. IN: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde
⇒ Löfstrand, G. (1893): Sind die Eisenerze und der Apatit in Norbotten Lagerbildungen?. IN: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München*
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart

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