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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 15.08.2023


Zuckerdolomit

Zuckerdolomit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: sugar dolomite


zuckerdolomit Foto
Zuckerdolomit

Zuckerkörniger Dolomit

Zuckerdolomit ist eine mittel- bis grobkörnige Varietät des Gesteins Dolomit. Namenspate von Dolomit ist der französische Geologe und Mineraloge Déodat de Dolomieu (1750 bis 1801).


Eigenschaften von Zuckerdolomit

In der Geologie werden Minerale, die im Bereich der mittleren Korngröße (0,2 bis 0,63 mm Durchmesser) liegen, bisweilen als zuckerkörnig bezeichnet - angelehnt an die Größe von Zuckerkristallen; siehe auch Carl Cäsar von Leonhard (1779 bis 1862), der Dolomit 1805 unter dem Synonym Bergzucker auflistet.

Zuckerdolomit ist ein monomineralisches Gestein, d.h. Zuckerdolomit besteht zu über 90 % aus dem Mineral Dolomit bzw. Dolomitspat.
Als Nebengemengteile mit einem Anteil von bis zu fünf Prozent treten Calcit, Goethit, Markasit und Pyrit auf, wobei das gold-glänzende Mineral Pyrit oftmals lagenweise in Zuckerdolomit zu Tage tritt.

Die Farbe von Zuckerdolomit ist weiß; infolge der Nebengemengteile kann die Farbe aber auch bräunlich, hellgelb, gräulich oder rosa sein.

Neben der Größe der Gemengeteile ist das Glitzern das auffälligste Merkmal des Gesteins - bedingt durch die Reflexion an den Dolomit- und Pyritkristallen.


sugar dolomite - Mineral und Kristalle
Goldfarbener Pyrit in Dolomit


Entstehung und Verbreitung von Zuckerdolomit

Zuckerdolomit ist ein Vertreter der Sedimentgesteine (= Ablagerungsgesteine), das durch Ausfällung von Dolomitspat entstanden ist, aber auch sekundär infolge der Umwandlung kalkhaltiger Gesteine durch biochemische Prozesse. Im Zuge dessen werden die Calcium-Ionen des Kalksteins gegen Magnesium-Ionen ausgetauscht (sog. Dolomitisierung).

Die Dolomitisierung findet vorrangig im Bereich von Lagungen und Flachmeeren statt. Die Verfestigung erfolgt wie bei allen Sedimentgesteinen aufgrund der Auflast nachfolgender Sedimente.

Nennenswerte Dolomit-Vorkommen befinden sich in den Dolomiten - ein Gebirgszug im Norden von Italien, aber auch in Vorarlberg/Österreich; Schwäbisch-Fränkische-Jura, Rheinisches Schiefergebirge, Nordhessen, Erzgebirge, Spessart, Odenwald, Kyffhäusergebirge, Hunsrück/Deutschland; Belgien; Dover/England; Skandinavien; Grönland; Katanga/Kongo; Rajasthan, Tamil Nadu/Indien; Indonesien; Honshu, Hokkaido/Japan; Kalifornien, Arkansas, Iowa/USA sowie Kanada kann Zuckerdolomit gefunden werden.



Verwendung und Bedeutung von Zuckerdolomit

Zuckerdolomit ist wirtschaftlich aufgrund der Magnesiumgehalte des Gesteins von Interesse.
Das Geseins wird außerdem u.a. pulverisiert als Bodenverbesserer, Dünger und Gartenkalk verwendet, kommt aber auch in als leichtes Schmirgelmittel in Scheuermilch zum Einsatz.
Zudem wird Zuckerdolomit als Heilstein verkauft, ohne dass die Heilwirkung von Zuckerdolomit in wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt werden konnte.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Leonhard, C. C. v. (1805): Bergzucker. IN: Handbuch einer allgemeinen topographischen Mineralogie, Band 3
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München


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