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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 05.04.2024


Tephrit

Tephrit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: tephrite | französisch: téphrite


Die älteste Erwähnung des Gesteins Tephrit in der geologischen Fachliteratur stammt aus dem Jahr 1812. Der Mineraloge und Geologe Jean-Claude Delamétherie (1743 bis 1817) beschreibt in seinen Ausführungen "De la Tephrine" das Gestein näher, wobei der aus dem Griechischen stammende Name wortwörtlich mit Aschestein übersetzt wird - ein Hinweis auf die Entstehung von Tephrit.


Eigenschaften von Tephrit

Definition: Tephrit ist ein magmatisches Gestein extrusiver Herkunft (sog. Ergussgestein bzw. Vulkanit), das sich durch mittlere bis dunkle Farbe sowie ein feinkörniges porphyrisches Gefüge auszeichnet.

Tephrit ist von rötlich brauner, grauer bis nahezu schwarzer Farbe oder mit den Worten von Delamétherie: "cendrée, brunâtre, rougeâtre" – bedingt durch die mineralische Zusammensetzung des Gesteins.

Zu den Hauptgemengteilen von Tephrit zählen mit einem Anteil von 90 bis 100 % Plagioklas-Feldspäte – vor allem Bytownit und Labradorit, ferner vorhanden sind Alkali-Feldspäte (bis zu 10 %) sowie Feldspatvertreter (Foide, 10 bis 60 %) und Olivin.
Bei der Bestimmung von Tephrit ist jedoch darauf zu achten, dass Olivin nicht mehr als zehn Prozent am Gesamtvolumen des Gesteins ausmacht; anderenfalls handelt es sich um Basanit.

Nebengemengteile (bis zu 5 Vol-%) von Tephrit sind Amphibole (v.a. Hornblende und Barkevikit), Pyroxene (spez. Diopsid, Augit und Ägirin), Natrolith (Zeolithgruppe) sowie Biotit.

In noch geringeren Mengen, sog. Akzessorien, treten Magnetit und Apatit in Erscheinung.

Das Gefüge von Tephrit ist porös bis porphyrisch, wobei in der fein- und gleichkörnigen Gesteinsmatrix insbesondere größere Kristalle von Leucit und Olivin auffallen. Die Dichte beträgt 2,2 bis 2,4 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Tephriten

Als Vulkanit entsteht Tephrit durch Abkühlung von Lavaströmen an der Erdoberfläche.
Finden kann man Tephrit in Gegenden, in denen Vulkanismus in der Vergangenheit eine Rolle spielte oder heute noch von Bedeutung ist, so bspw. am Kaiserstuhl, in der Lausitz, Rhön, Eifel und am Vogelsberg/Deutschland; in Grönland, Italien und auf den Kanarischen Inseln/Spanien.


Bedeutung und Verwendung von Tephrit

Aufgrund der Dichte und Kompaktheit des Gesteins wurde der Aschestein in der Vergangenheit vorwiegend als Mühlstein verwendet. Heute kommt Tephrit bevorzugt als Pflasterstein zum Einsatz.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Delamétherie, J.-C. (1812): De la Tephrine. IN: Leçons de Minéralogie données au Collège de France
⇒ Rosenbusch, H. und Wülfing, E. A. (1887): Mineralogische Zusammensetzung der Tephrite und Basanite. IN: Mikroskopische Physiographie der Mineralien und Gesteine: Massige Gesteine
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg

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