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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 25.08.2022


Norit

Norit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: norite | französisch: norite

Norit - Ein dunkles Magmatit

Erstmals erwähnt wurde das Gestein Norit im Jahr 1822 vom norwegischen Mineralogen Jens Esmark (1763 bis 1839), der das Gestein südlich von Bergen in Norwegen entdeckte. In Anlehnung an den Fundort gab Esmark dem in Norwegen gefundenen Stein den Namen Norit - norwegischer Stein (Norge = Norwegen).


Eigenschaften von Norit

Definition: Norit ist ein magmatisches Gestein intrusiver Herkunft und basischer Zusammensetzung.

Die Farbe von Norit wird als dunkel eingestuft und variiert zwischen hell- und dunkelgrau, bedingt durch den hohen Anteil an mafischen Mineralen.

Als Hauptgemengteile von Norit sind Plagioklas-Feldspäte (10 bis 90 %) und Pyroxene enthalten; wobei bei letzteren Klinopyroxene (z.B. Augit) maximal zu 5 % an der Zusammensetzung von Norit beteiligt sind, während Orthopyroxene (Enstatit, Bronzit) mit einem Anteil von 10 bis 90 % vertreten sind.

Aufgrund des hohen Feldspatanteils war der Mineraloge Johann Blum (1892 bis 1883) einst der Meinung, Norite sind "wahre Feldspathgesteine". Sein Kollege Gustav Adolf Kenngott (1818 bis 1897) konkretisiert Norit etwas detaillierter und definiert Norit als das "Gestein von der Insel Hitteroe in Norwegen, welches aus Hypersthen oder Diallagit, Labradorit und natronhaltigem Orthoklas besteht, selbst auch noch zum Theil Quarz enthält."

Die Nebengemengteile des Gesteins werden durch Olivin (speziell Forsterit), Cordierit, Hornblende und Quarz repräsentiert.

Mit weniger als einem Prozent an der Zusammensetzung beteiligt sind Akzessorien wie Pyrit, Pentlandit, Magnetit, Ilmenit, Apatit, Chalkopyrit und Pyrrhotin.

Entsprechend der dominierenden Nebengemengteile oder bezugnehmend auf die Farbe, werden Norite bspw. in Magnetitnorit, Quarznorit, Melanorit (dunkler Norit mit 55 bis 65 % Mafiten) und Leukonorit (heller Norit, unter 35 % Mafite) unterschieden.

Das Gefüge von Norit weist eine unregelmäßige Sortierung der aufbauenden Minerale auf, kann aber auch lagenartig sortiert sein. Die Korngröße von Norit ist mittel- bis grobkörnig bei idio- und xenomorpher Kristallform.
Die Dichte des dunklen Gesteins beträgt 2,8 bis 3,0 g/cm3.


Entstehung und Verbreitung von Norit

Als basisches Tiefengestein (bzw. Magmatit, spez. Plutonit) geht die Varietät von Gabbro aus entsprechend Schmelzen basischer Zusammensetzung hervor. Bereits relativ frühzeitig kristallisieren die Gemengteile aus dem Magma, auch häufig in der Nähe großer Magmakörper.

Nennenswerte Vorkommen von Norit befinden sich u.a. in Südnorwegen/Norwegen; Schweden; Skaergaard-Komplex/Grönland; Karelien, Sibirien/Russland; Harz, Sächsisches Granulitgebirge/Deutschland; Pustertal/Grenze Österreich und Italien; Singapur; Bushveld-Komplex/Südafrika; Stillwater-Komplex in Montana/USA und Sudbury-Komplex in Ontario/Kanada.


Bedeutung und Verwendung von Norit

Neben der Nutzung als Pflaster- und Straßenstein werden Norite auch als Baumaterial in der Innen- und Außenarchitektur eingesetzt. Der Farbe und Körnigkeit wegen, ist Norit neben weiteren dunklen magmatischen Gesteinen unter dem Handelsnamen schwarzer Granit bekannt.

Von weitaus größerem Interesse ist Norit aufgrund des Vorhandenseins von Edelmetallen und Erzen im Gestein. Die Fundorte von Norit gelten als die weltweit größten Lagerstätten von bspw. Gold, Bismut, Nickel, Kupfer und Platin.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Berzelius, J. (1822): Jahres-Bericht über die Fortschritte der physischen Wissenschaften, S. 255 f.
⇒ Blum, J. R. (1860): Handbuch der Lithologie oder Gesteinlehre
⇒ Kenngott, G. A. (1868): Elemente der Petrographie zum Gebrauche bei Vorlesungen und zum Selbststudium
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München*
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg

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