Kreide
Kreide - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: chalk | französisch: craie

Kreide - Schreiben mit einem Gestein
Der Name Kreide ist die über viele Jahrhunderte hinweg eingedeutschte Bezeichnung der griechischen Insel Kreta. Der ursprünglich aus dem Lateinischen stammende Begriff bezieht sich auf frühe Erwähnungen von Kreidesteinen auf der Insel Kreta.
Eigenschaften von Kreide
Definition Kreide: Kreide, auch Kreidekalk oder Schreibkreide genannt, ist ein Sedimentgestein mariner Herkunft.
Die charakteristische Farbe von Kreidekalk ist weiß, gelblich oder gräulich - abhängig von Grad der Reinheit des Gesteins bzw. eventuell vorhandenen mineralischen Beimengungen.
Das Sedimentgestein ist ein monomineralisches Gestein; aufgebaut aus Calciumcarbonat. Teilweise können auch Quarz, Pyrit und Feuersteine in der Gesteinsmatrix eingelagert sein.
Das Gefüge des feinkörnigen Gesteins mit gerundeter Kantenform ist porös und von geringer Verfestigung – was sich am bröselndem Verhalten von Kreide bemerkbar macht, wenn mit leichtem Druck über das Gestein gerieben wird. Im Vergleich dazu sind andere Kalksteine wesentlich kompakter gelagert.
Der Entstehung wegen können Fossilien enthalten sein.

Entstehung und Verbreitung von Kreide
Das Ausgangsmaterial für die Entstehung von Kreidekalk sind organische Materialien wie Schalen, Knochengerüste oder Ausscheidungen, die als Lieferant für Calciumcarbonat, d.h. Kalk, dienen. Im Fall von Kreidekalk waren es Algen, Foraminiferen, Coccolithen, Muscheln und Ammoniten.
Während der Kreidezeit vor 145,5 bis 65,5 Mio. Jahren lebten diese Organismen in den damaligen Ozeanen. Nach dem Ableben wurden die organischen Reste von Sedimenten überlagert, entwässert und durch Bindemittel verschiedener Art zu Gestein verfestigt.
Nennenswerte Vorkommen von Kreide befinden sich an den Küstenregionen z.B. in Dover, Isle of Wight/England; Frankreich; Wissower Klinken/Rügen und Usedom/Deutschland; Polen; Russland und einige Bereiche von Mittelmeeranrainern.
Bedeutung und Verwendung von Kreide
Kreidekalk wird als Pigment oder Zuschlagstoff in Farben, Gips oder Zement verwendet. Des Weiteren wird Kreide als Schreibkreide und pulverisiert als Schleif- und Poliermittel, u.a. in Zahnpasta genutzt.
Nachweis von Kreide
Wie alle karbonatischen Gesteine und Minerale schäumt auch Kreide unter Zugabe von Salzsäure auf.
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Quellen:
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Reinicke, R. (2007): Steine am Ostseestrand. Demmler Verlag Schwerin
⇒ Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München