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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 28.02.2022


Dacit

Dacit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: dacite | französisch: dacite


Quarztrachyt und Dacit

Erstmals erwähnt wurde das Gestein Dacit in der Publikation "Geologie Siebenbürgens. Nach den Aufnahmen der K. K. Geologischen Reichsanstalt und Literarischen Hülfsmitteln". Darin beschreiben die österreichisch-ungarischen bzw. österreichischen Geologen Guido Stache (1833 bis 1921) und Franz Ritter von Hauer (1822 bis 1899) Gesteine in der Region Dacia, und kamen im Zuge dessen zu dem Entschluß, die einst als Quarztrachyt bezeichneten Gesteine fortan an Dacit zu bezeichnen, um eine Unterscheidung zum klassischen Trachyt zu ermöglichen.

Trachyt per se wird als Tiefengestein mit Alkali- und Plagioklas-Feldspat-Vormacht definiert, wohingegen sich Dacit durch einen höheren Anteil an Quarz auszeichnet.

Dacia umfasst neben weiten Teilen von Siebenbürgen/Rumänien auch Gebiete von Moldawien. In Anlehnung an die Gesteinsfunde in Dacia wurde der Name Dacit oder auch Dazit gewählt.


Eigenschaften von Dacit

Definition: Dacit ist ein magmatisches Gestein extrusiver Herkunft und intermediärer Klassifikation (SiO2-Gehalt: 52 – 65 %).

Bedingt durch die Zusammensetzung wird Dacit zu den Gesteinen heller bis mittlerer Farbe gezählt. Typisch sind hellgraue, bräunliche, rötlich-bräunliche und gelbliche Farbgebungen, wobei die Farbe rötlicher, grünlicher und bräunlicher Dacite auf die Verwitterung von Chlorit, Goethit und Hämatit zurückzuführen ist.

Als Hauptgemengteil sind mit einem Anteil von 65 bis fast 100 % Plagioklas-Feldspäte wie Labradorit oder Andesin und Quarze, deren Gehalte von 20 bis 60 % variieren, am Aufbau des Gesteins beteiligt.

Untergeordnet enthalten sind zudem Hornblende, Augit und Biotit und mit weniger als einem Prozent am Gesamtgehalt können Titanit, Apatit, Zirkon, Almandin, Cordierit, Magnetit, Hämatit, Olivin und Chlorit vertreten sein.

Das Gefüge von Dacit ist unterschiedlich – im Vergleich zu Rhyolith sind in der feinkörnigen, kompakten Matrix mehr Einsprenglinge von Mineralen enthalten.

Die Dichte beträgt 2,5 bis 2,8 g/cm3.


Entstehung und Verbreitung von Dacit

Dacit geht als Vulkanit aus der schnellen Erkaltung eruptierter, intermediärer Lava hervor und stellt das Pendant zum Plutonit Granodiorit dar.

Die Vorkommen von Dacit sind weltweit verbreitet.
Nennenswerte Fundorte befinden sich bspw. in Argyll/Schottland; Island; Puy de Dome (sog. Volvic-Vulkan)/Frankreich; Saarland/Deutschland; Steiermark/Österreich; Slowakei; Tokajer-Gebirge, Börzsöny-Gebirge/Ungarn; Rumänien; Sibirien, Sachalin/Russland; Sardinien, Bozen/Italien; Spanien; Griechenland; Türkei; Iran; Marokko; Sambia; Vulkan Pinatubo/Philippinen; Japan; Tonga; Neuseeland; Ecuador; Argentinien; Chile; Juan-de-Fuca-Rücken bei Kanada; Westküste Nordamerikas/USA und Kanada; Aleuten/USA.


Bedeutung und Verwendung von Dacit

Neben der Verwendung als Naturstein zur Wandvertäfelung, Bodenbelag oder als Pflasterstein, wird Dacit auch für kunstgewerbliche Gegenstände genutzt.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Hauer, F. und Stache, G. (1863): Geologie Siebenbürgens
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München

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