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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 04.10.2023


Bentonit

Bentonit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: bentonite | französisch: bentonite


Seifenton, Taylorit und Bentonit

Das Gestein Bentonit wurde erstmals im Jahr 1897 von dem US-amerikanischen Geologen Wilbur C. Knight (1858 bis 1903) beschrieben - damals noch unter dem Begriff Taylorit, angelehnt an den Namen des Besitzer des Steinbruchs, in dem das Gestein entdeckt wurde. Knight beschreibt Bentonit zudem als "Mineral soap" oder "Soap Clay" - mineralische Seife bzw. seifiger Ton - zurückzuführen auf die seifenartige Haptik von Bentonit.

Kurz darauf wurde das Gestein in Bentonit umbenannt, wobei die Stadt Fort Benton im mittleren Westen der USA als Namenspate von Bentonit steht.


Eigenschaften von Bentonit

Definition Bentonit: Bentonit ist ein Sedimentgestein, das aus der Verwitterung vulkanischer Asche oder Gläser hervorgeht.

Bentonit ist ein polymineralisches Gestein – ein Gestein, das aus mehreren und unterschiedlichen Mineralen aufgebaut ist.
Hauptgemengteil, d.h. Minerale, die überwiegend an der Zusammensetzung von Gesteinen beteiligt sind, ist das Tonmineral Montmorillonit.
Als Nebengemengteile, bis zu fünf Prozent im Gestein vertreten, treten Quarz, Calcit, Pyrit, Illit, Glimmerminerale – insbesondere Biotit sowie Feldspäte auf.

Abhängig von den mineralischen Beimengungen bzw. der Reinheit des Gesteins variiert die Farbe von Bentonit zwischen weiß, gelb, grünlich, grau oder braun.

Durch den hohen Anteil an Montmorillonit ist Bentonit ein sehr weiches Gestein. Montmorillonit gehört mit einer Mohshärte von 1 bis 2 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien und Gesteinen nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) zu den Mineralen mit der geringsten Härte, was sich auch auf das Gestein überträgt.

Bentonit zeichnet sich ferner durch eine undurchsichtige Transparenz und einen matten Glanz aus.

Die Textur des tonmineralhaltigen Gesteins ist körnig, die Struktur ist massiv bei feinkörniger Korngröße der Gemengteile.
Die Dichte von Bentonit beträgt 2,0 bis 3,0 g/cm3.


Entstehung und Verbreitung von Bentoniten

Bentonit als Vertreter der Gesteine sedimentären Ursprungs entsteht, indem vulkanische Aschen oder Gläser (z.B. Obsidian, Bims, Pechstein) verwittern bzw. entglasen/kristallisieren und anschließend durch die Auflast weiterer Sedimentschichten und/oder mineralische Kittsubstanzen verfestigt werden.

Die Vorkommen von Bentonit beschränken sich nicht nur auf die Typlokaltität in den USA. Weitere Gebiete, die über abbauwürdige Mengen von Bentonit verfügen, befinden sich in der Türkei, in Italien, China sowie in Uruguay finden.


Bedeutung und Verwendung von Bentonit

Der vermutlich bekannteste Einsatzzweck von Bentonit ist der als Katzenstreu.

Bentonit verfügt über die Eigenschaft, bei Kontakt mit Flüssigkeiten wie Urin diese sicher und verlässlich aufzusaugen. Damit einhergehend kann man gleichzeitig das Aufquellen des Gesteins beobachten.

Auch in der Kosmetik, als Baustoff, im Gartenbau sowie in der Alternativheilkunde kommt Bentonit zum Einsatz – sei es als Wasch- oder Tonerde in der Hautpflege oder als Nahrungsergänzungsmittel für den inneren Gebrauch. Die Anbieter und Hersteller von Bentonit bieten das Gestein fein zermahlen als loses Pulver oder in Kapseln für den inneren wie auch äußeren Gebrauch an. Teilweise wird Bentonit auch als Mischung mit Zeolithen oder Heilerde angeboten.

Die Verwendung bzw. Wirkung von Bentonit in der Hautpflege und als Nahrungsergänzungsmittel bzw. Medizinprodukt wird mit der Kationenaustauschkapazität des Gesteins begründet, d.h. die Fähigkeit von Stoffen, an negativ geladenen Plätzen der Oberfläche Kationen auszutauschen und zu binden.

Die Kationenaustauschkapazität von Bentonit wird sich auch in der Reinigung von Klärwasser, Behandlung von Lebensmitteln und Aufbereitung von Trinkwasser zu eigen gemacht.

Ferner wird Bentonit als Rohstoff für die Herstellung von Porzellan und als Zuschlagstoff in Beton und Farben genutzt.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Knight, W. C. (1897): Mineral soap. IN Engineering and Mining Journal. June 1897
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
www.mindat.org - bentonite



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