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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 26.03.2024


Ulexit

Ulexit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: ulexite | französisch: ulexite


Ulexit Foto
Ulexit

Ulexit alias Fernsehstein

Namenspate des Minerals Ulexit ist der deutsche Chemiker Georg Ludwig Ulex (1811 bis 1883), der 1849 die chemische Zusammensetzung des Minerals bestimmte – damals noch unter dem Namen Boronatrocalcit. 1854 folgte die Namensänderung zu Ehren von Ulex in Ulexit durch den US-amerikansichen Mineralogen James Dwight Dana (1813 bis 1895).


Eigenschaften von Ulexit

Ulexit ist ein Vertreter der Mineralklasse der Borate, bestehend aus NaCaB5O6(OH)6 · 5H2O.

Die Farbe von Ulexit ist farblos bis weiß, oder mit den Worten des Geologen Friedrich August Quenstedt (1809 bis 1889): "zart blendend weiß"; durch tonhaltige Verunreinigungen sind auch gräuliche Kristalle möglich.
Die Strichfarbe ist weiß.

Ulexit kristallisiert dem triklinen Kristallsystem folgend – die Kristalle sind fein- und langnadelig, mitunter auch prismatisch, vergleichbar mit der Gipsvarietät Selenit. Die Aggregate erscheinen als dichte Massen, können aber auch faserig, körnig oder radialstrahlig angeordnet in Form sogenannter cotton balls auftreten.

Der Glanz von Ulexit ist glasartig bis seidig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist uneben, die Spaltbarkeit ist sehr vollkommen ausgeprägt.

Dass Ulexit in den Lehrbüchern auch unter dem Eintrag Fernsehstein gelistet ist, wird bei Kristallen im Glattschliff deutlich: wird das Mineral auf Texte oder Bilder gelegt, erscheint an der Mineraloberfläche die Projektion selbiger.

Mit einer Mohshärte von 2 bis 2,5 ist Ulexit ein weiches Mineral, dessen Dichte zwischen 1,9 und 2,0 g/cm³ beträgt.


Ulexite - Mineral und KristalleUlexit

Entstehung und Verbreitung von Ulexit

Ulexit ist ein Mineral sedimentären Ursprungs, das aus der Verdunstung salz- bzw. borhaltiger Seen oder Flachwasserbereich hervorgeht.

Ulexit ist ein seltenes Mineral, entsprechend rar sind die weltweiten Vorkommen verteilt, bspw. in Fulda, Nordhausen, Saarlouis/Deutschland; Serbien; Kasachstan; Türkei; Iran; China; Arequipa/Peru - hier wird Ulexit auch Tiza genannt; Iquique, Tarapaca, Antofagasta/Chile; Bolivien; Catamarca, Salta/Argentinien; Oklahoma, Kalifornien, Nevada/USA und Nova Scotia, Neufundland, Labrador/Kanada.


Verwendung und Bedeutung von Ulexit

Aufgrund der Seltenheit und geringen Härte ist Ulexit vor allem für Sammlungen von Bedeutungen, wird aber auch als Heilstein verkauft, wobei die Heilwirkung von Ulexit in klinischen Untersuchungen nicht bestätigt werden konnte.


Nachweis von Ulexit

Ulexit ist in warmem Wasser löslich, färbt in die Flamme gehalten selbige gelb und schmilzt dabei leicht.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Dana, J. D. (1854): Haysine/Ulexit. IN: A System of Mineralogy, Comprising the Most Recent Discoveries
⇒ Quenstedt, F. A. (1877): Borocalcit. IN: Handbuch der Mineralogie
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
www.mindat.org - ulexite


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