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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 12.01.2023


Tugtupit

Tugtupit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: tugtupite | französisch: tugtupite


Tugtupit, Berylliumsodalith und Rentierstein

Der Name Tugtupit stammt aus dem Grönländischen und wird mit Rentierblutstein übersetzt – angelehnt an die blutrote Farbe des Minerals, das 1957 in Tugtup Agtarkorfia/Grönland erstmals entdeckt wurde.


Eigenschaften von Tugtupit

Mit der chemischen Zusammensetzung Na4[Cl|BeAlSi4O12] ist Tugtupit ein Vertreter der Silikatmineralien.
Innerhalb der Silikate gehört Tugtupit zur Sodalith-Reihe - daher auch das Synonym Berylliumsodalith, die neben Tugtupit von den Mineralien Sodalith, Helvin, Hauyn, Nosean, Lasurit und Danalith repräsentiert wird.

Die Farbe von Tugtupit variiert zwischen weiß, rosa, rosaviolett, rot (vergleichbar mit dem Rot von Rubin), grün und bläulich bei weißer Strichfarbe, d.h. wird Tugtupit über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen, erscheint ein weißer, pulverisierter Abrieb.

Das berylliumhaltige Mineral kristallisiert dem tetragonalen Kristallsystem folgend und bildet nur mikroskopisch kleine Kristalle. Die Aggregate sind derb. Körnig und oftmals mit weißem Quarz verwachsen.

Tugtupit ist von glasartigem Glanz, die Transparenz ist durchscheinend bis undurchsichtig. Der Bruch ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist deutlich ausgeprägt.

Die Mohshärte von Tugtupit beträgt 5,5 bis 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 2,36 bis 2,37 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Tugtupit

Als Mineral magmatischen Ursprung entsteht Tugtupit unter hydrothermalen Bedingungen in Syenit und Pegmatit (Näheres siehe: Die Entstehung von Mineralien).
Tugtupit zählt zu den sehr selten vorkommenden Mineralien, das neben der Typlokalität in Grönland noch in Kanada und auf der Halbinsel Kola in Russland gefunden wurde.


Verwendung und Bedeutung von Tugtupit

Aufgrund der Seltenheit ist Tugtupit vor allem für die Wissenschaft und für Sammlungen von Interesse. Teilweise wird der Stein auch zu Schmuck verarbeitet.


Nachweis von Tugtupit

Tugtupit weist eine deutliche Fluoreszenz auf; unter kurzwelligem UV- Licht erscheint das Mineral intensiv pinkrot, während Tugtupit unter langwelligem UV-Licht orange fluoresziert. Zudem wird die Farbe von Tugtupit unter dem Einfluss von UV-Strahlen, auch im Zusammenhang mit Sonnenlicht, intensiviert – der Effekt ist jedoch nicht dauerhaft.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag

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