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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 16.01.2024


Thulit

Thulit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

Thulit - Manganreiche Zoisit-Varietät

Über die Entdeckung des Minerals Thulit nahe des Ortes Sauland in der norwegischen Provinz Telemark wurde erstmals im frühen 19. Jahrhundert berichtet, wobei der Name Thulit in den Mineralogiebüchern erstmals im Jahr 1820 erwähnt wird. Der Name Thulit ist dem Mineralogen und Geologen Robert Jameson (1774 bis 1854) zufolge eine Anspielung an die Typlokalität, den ersten bestätigten Fundort eines Minerals. Norwegen wird neben vielen anderen Orten in Skandinavien seit Jahrhunderten als der geographische Punkt der sagenumwobenen Insel Thule vermutet.

Eigenschaften von Thulit

Thulit ist die rosarote bis rosaviolette Varietät des Minerals Zoisit, wobei der Mineraloge und Geologe Johann Friedrich Hausmann (1782 bis 1859) die Farbe von Thulit einst als "rosenroth, pfirsichblüthroth" beschrieb, wobei Mangan das farbgebende Element ist. Teilweise sind die derben, „krystallinischen Massen“ (Walchner, 1829) von weißem Calcit durchsetzt.

In den ersten Jahren nach der Entdeckung wurde Thulit zunächst für eine Varietät des Minerals Epidot gehalten. Der Mineraloge Alfred Des Cloizeaux (1817 bis 1897) fand seinem Kollegen Nikolai Koksharow (1818 bis 1893) zufolge "durch Messung einiger Winkel an Thulit-Krystallen und durch optische Beobachtungen" heraus, dass Thulit vielmehr eine manganhaltige Varietät von Zoisit ist.

Tabelle: Die Eigenschaften von Thulit
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung (Ca,Mn)2Al3(SiO4)(Si2O7)O(OH)
Mineralklasse Silikatmineral
Kristallsystem
  • orthorhombisch
  • massige Aggregate
Farbe rosa, rosarot, rotviolett
Strichfarbe weiß
Glanz
  • glasartig
  • perlmuttartig auf frischen Spaltflächen
Transparenz durchscheinend
Bruch uneben, muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen
Mohshärte 6,5
Dichte 3,10 bis 3,38 g/cm³


Entstehung und Verbreitung von Thulit

Thulit ist ein Mineral metamorphen Ursprungs mit Vorkommen in Norwegen, Schweden, Finnland, Waschenbach bei Darmstadt/Deutschland, Polen, Tschechien, Kochholz, Emmersdorf und Loja in Niederösterreich sowie Zell am See in Salzburg/Österreich, Cerentino/Schweiz, Italien, Griechenland, Japan, Australien, Kanada und in den USA.


Verwendung und Bedeutung von Thulit

Thulit wird vorzugsweise zu Schmuck verarbeitet, wobei Glattschliffe wie der Cabochonschliff, im Vordergrund stehen, aber auch Dekorationsobjekte werden aus dem Mineral gefertigt.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Jameson, R. (1820): Thulite. IN: A System of Mineralogy in which Minerals are Arranged According to the Natural History MethodThulite. IN: A Familiar Introduction to Crystallography. Including an Explanation of the Principle and Use of the Goniometer
⇒ Walchner, F. A. (1829): Thulit. IN: Handbuch der gesammten Mineralogie in technischer Beziehung
⇒ Hausmann, J. F. L. (1847): Thulit. IN: Handbuch der Mineralogie
⇒ Dana, J. D. (1869): Zoisite and Thulite. IN: A System of Mineralogy
⇒ Bauer, M. (1886): Zoisit. IN: Lehrbuch der Mineralogie
⇒ Schumann, W. (2020): Zoisit. IN: Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten 1900 Einzelstücke
www.mindat.org - Thulite

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