In unserer Gesteins- und Mineraliendatenbank erhalten Sie Informationen zu den wichtigsten Exemplaren. Die Steckbriefe sind thematisch und alphabetisch kategorisiert. Wir sind bestrebt die Anzahl der Einträge zu erweitern und nehmen gern Vorschläge von unseren Lesern entgegen.
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Das Mineral Serpierit wurde nach dem italienischen Ingenieur Giovanni Battista Serpieri (1832 bis 1897) benannt, der wesentlich an den Konstruktionen von Bergwerken in Laurion/Griechenland beteiligt war, wo 1881 Serpierit erstmals entdeckt wurde.
Serpierit ist ein kristallwasserhaltiges Sulfatmineral mit der Zusammensetzung Ca(Cu,Zn)4[(OH)3|SO4]2·3H2O.
Charakteristische Farbe von Serpierit ist mittelblau, mitunter mit leicht grünem Einschlag, vor allem auf vorhandenes Kupfer zurückzuführen. Die Strichfarbe ist hellgrün.
Das Sulfat kristallisiert im monoklinen Kristallsystem, die Kristalle sind langspatig. Die entsprechenden Aggregate sind büschelig-radialstrahlig oder krustenartig.
Der Glanz von Serpierit ist glasartig, auf Spaltflächen auch perlmuttartig. Die Transparenz ist durchsichtig. Der Bruch ist spröde, die Spaltbarkeit ist deutlich. Serpierit weist mit einer Mohshärte von 2 eine geringe Härte auf, das spezifische Gewicht wird mit 3,07 angegeben.
Serpierit wird gebildet, indem hydrothermale Fluide auf zinn- und kupferhaltige Erzlagerstätten treffen und infolge dessen die bereits existenten Primärmineralien verändern.
Das Sekundärmineral ist häufig mit Malachit, Brochantit, Ktenasit, Devillin, Gips, Schulenbergit, Namuwit, Smithsonit, Cyanotrichit, Linarit, Wroewolfeit und Hydrozinkit zu finden.
Nennenswerte Vorkommen von Serpierit wurden u.a. in Cumbria, Devon/England; Frankreich; Killarney/Irland; Bad Ems, Menden/Deutschland; Österreich; Böhmen/Tschechien; Sardinien/Italien; Patka/Ungarn; Kasachstan; Laurion/Griechenland; Tsumeb/Namibia; Honshu/Japan; Neuseeland; Antarktis; Durango/Mexiko; Tarapaca/Chile; Catamarca/Argentinien; Nevada, New Jersey, Colorado, Maine, Arizona, Virginia/USA bestätigt.
Aufgrund der Seltenheit ist Serpierit vor allem für Mineraliensammlungen von Bedeutung.
Siehe auch:
⇒ Seltene Mineralien
⇒ Die Entstehung von Mineralien
⇒ Kristallwasser
Quellen:
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- www.mindat.org - serpierite
Letzte Aktualisierung: 27. Oktober 2019