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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 07.11.2022


Saponit

Saponit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: saponite


Saponit = Seifenstein

Das Mineral Saponit wurde erstmals 1840 in der mineralogischen Literatur erwähnt. Der schwedische Mineraloge Lars Fredrik Svanberg (1805 bis 1878) beschreibt im Jahr 1840 Saponit in seinem Aufsatz „Saponit och Rosit, tvenne nya mineralier“ („Saponit und Rosit, zwei neue Minerale“). Hier führt Svanberg auch die Namensgebung auf. Saponit wird aus dem Lateinischen mit Seifenstein übersetzt, bezogen auf das seifige Gefühl der Mineraloberfläche.


Eigenschaften von Saponit

Saponit ist ein Silikatmineral, dessen chemische Zusammensetzung durch die Formel Ca0.25(Mg,Fe)3((Si,Al)4O10)(OH)2·nH2O beschrieben wird.

Die Farbe von Saponit ist weiß, hellgelb, blaßrot bis rot, hellgrau oder blaustichig.
Die Strichfarbe ist weiß glänzend.

Saponit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem. Die Kristalle sind tafelig oder pseudohexagonal. Die Aggregate sind faserig, erdig, dicht oder körnig.

Saponit weist einen matten oder fettigen Glanz auf, die Transparenz ist undurchsichtig. Der Bruch ist splittrig, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Die Mineralogen der Vergangeheit untersuchten Mineralien noch mit allen Sinnen, sodass die Beschreibung in Mineralogiebüchern, die älter als 200 Jahre sind, etwas detaillierter ausfällt. So schreibt der Chemiker Georg Christoph Wittstein (1810 bis 1887), dass Saponit "frisch (...) ist es weich und zusammenhängend wie Butter oder Seife, an der Luft erhärtet es aber nach und nach" und ist dem Geologen Carl Friedrich Naumann (1797 bis 1875) zufolge "fettig anzufühlen". Wittstein stellte außerdem fest, dass Saponit "haftet an der Zunge".

Saponit ist ein Mineral von sehr geringer Härte: Die Mohshärte beträgt 1,5 bis 2 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 2,2 bis 2,3 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Saponit

Saponit ist hydrothermalen Ursprungs (siehe auch: Die Entstehung von Mineralen), und im Zusammenhang mit Serpentinit, Calcit, Dolomit und Quarz zu finden.
Neben dem Ort der Erstentdeckung im englischen Lizard-Point in Cornwall gibt es weitere Vorkommen in Schottland, Irland, Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich, Ungarn, Italien, Russland, Indien, China, Japan, Australien, in den USA sowie in Kanada.


Nachweis von Saponit

Saponit ist in Schwefel- und Salzsäure löslich, und gibt beim Erhitzen Kristallwasser ab bei gleichzeitigem Verlust der Farbe. Wird Saponit über längere Zeit an der Luft gelagert, trocknet das Mineral aus und wird pulvrig.
Eine weitere Besonderheit von Saponit ist die plastische Verformbarkeit von angefeuchtetem Saponit. Svanberg nennt den Vergleich mit Butter, da das feuchte Mineral streichfähig ist.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Svanberg, L. F. (1840): „Saponit och Rosit, tvenne nya mineralier“
⇒ Wittstein, G. C. (1847): Saponit. IN: Vollständiges etymologisch-chemisches Handwörterbuch mit Berücksichtigung der Geschichte und Literatur der Chemie ; zugleich als synoptische Encyclopädie der gesammten Chemie. M - Z
⇒ Naumann, C. F. (1864): Saponit. IN: Elemente der Mineralogie
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
www.mindat.org - Saponite

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