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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 05.04.2024


Rosa Achat

Rosa Achat - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

pink agate


Rosa Achat, Botswana-Achat und Aprikosenachat

Der Name Achat steht für den Ort, an dem das Mineral der Überlieferung zufolge zum ersten Mal entdeckt wurde. Der Mineraloge Dietrich Ludwig Gustav Karsten (1768 bis 1810) bezieht sich auf den Naturforscher Theophrast von Eresos (372/370 bis 288/286 v.Chr.), der seinerzeit von Achaten auf der italienischen Insel Sizilien berichtet, wie Karsten schildert: „Sein Name soll von dem Flusse Achates (nunmehr Drillo) hergeleitet seyn, als wo er zuerst gefunden wurde“.
Der Name Botswana-Achat hingegen bezieht sich auf die Achat-Vorkommen in Botswana/Afrika, während die Bezeichnung Aprikosenachat ein Verweis auf die Farbe des Minerals ist.



Eigenschaften von Rosa Achat

Achat besteht aus Siliciumdioxid (SiO2) und wird demzufolge der Mineralklasse der Oxide zugeordnet. Im Speziellen handelt es sich bei Achat um eine Varietät von Quarz, weshalb das Mineral chemisch und strukturell unter anderem mit Rosenquarz, Bergkristall, Opal, Chalcedon, Jaspis, Citrin, Amethyst, Karneol und Tigerauge verwandt ist.

Die einzelnen Quarzvarietäten unterscheiden sich nicht nur in Hinblick auf die Farbe, sondern auch hinsichtlich der Ausprägung der Kristalle in mikrokristallinen, makrokristallinen und amorphen Quarz. Achat zählt zur Ordnung der mikrokristallinen Quarze, bei denen die Kristalle von mikroskopisch kleiner Größe sind, und wird zudem in der Mineralogie konkret als die gebänderte Varietät von Chalcedon definiert.


Tabelle: Die Eigenschaften von rosa Achat
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung SiO2
Mineralklasse Oxidmineral
Farbe rosa, lachsfarben, rosa-orange, pfirsischfarben
Strichfarbe weiß
Glanz glasartig
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch spröde, muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen
Mohshärte 6,5 bis 7
Dichte 2,65 g/cm³


Natürlicher rosa Achat versus gefärbter Achat

Die Farbe von rosa Achat variiert zwischen hellen, pastelligen Rosatönen, pfirsisch- und lachsfarben sowie kräftigem Pink – durchzogen von weißen, hellbraunen oder -grauen Bändern, Streifen oder Linsen.

Die Farbe von naturbelassenem rosa Achat ist vergleichsweise hell und auf Eisen als farbgebendes Element zurückzuführen. Intensiv pinke Töne und strahlend rosafarbene Achate sind das Werk von Menschenhand – genau wie die Achatfarben lila/violett, blau und „Smaragdgrün“.
Welche Farbe ein Achat hat, kann über verschiedene Methoden und färbende Zusätze bestimmt werden.
Das einfachste Verfahren, um Achate umzufärben oder die Farbe zu korrigieren, ist das Brennen. Die Steine werden vorsichtig erhitzt mit der Folge, dass es infolge von Redox-Reaktionen der farbgebenden Elemente zu einer Änderung/Intensivierung der Farbe kommt.

Botswana-Achat, der häufig als Synonym für rosa Achat steht, ist das Ergebnis einer Wärmebehandlung. Die ursprüngliche Farbe der afrikanischen Achate ist beige, hellbraun bis grau, die sich durch die Hitzezufuhr in ein zartes Rosa verwandelt.

Kräftige Pinktöne von Achat sind dahingegen etwas komplizierter herzustellen. Zunächst wird der Achat mit Eisenoxiden oder -hydroxiden behandelt, dann in Eisennitratlösung getränkt und zum Schluss erhitzt. Das Farbergebnis ist dauerhaft, aber für den Laien ist es schwer zu erkennen, dass die Farbe nicht 100 Prozent natürlich entstanden ist.

Dass Achat einfach in Blau, Grün, Violett und Pink – Farben, die in dieser Form oder Intensität bei Achat nicht vorkommen – eingefärbt werden kann, wird mit der Porosität des Quarzminerals erklärt. Achate saugen die färbenden Lösungen wie ein Schwamm auf, wobei die weißen Lagen bzw. Bänder aus hartem, nicht porösem Milchquarz nicht eingefärbt werden und somit das unverwechselbare Merkmal von Achat erhalten bleibt.


Vorkommen und Entstehung von rosa Achat

Siehe: Entstehung von Achat


Verwendung und Bedeutung von Achat

Achate werden seit jeher zu Schmuck verarbeitet. Die Vielseitigkeit der Muster und Farbvariationen kommt am besten mit Glattschliffen (Trommelsteine, Donuts oder Cabochonschliff) zur Geltung.

Zudem hat die Alternativheilkunde rosa Achat für sich als Heilstein entdeckt. Nicht zuletzt, weil bereits Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert auf die Heilkraft von Achat setzte. In ihren Werken „De Lapidibus“ und „De Metallis“ listet Hildegard von Bingen Steine auf, deren vermeintlich heilende Wirkung ihr durch Visionen zugetragen wurden, namentlich: Smaragd, Hyazinth, Onyx, Sardonyx, Saphir, Topas, Chrysolith, Jaspis, Prasem, Chalcedon, Chrysopras, Karfunkel/Rubin, Amethyst, Achat, Diamant, Magnetit, Ligurius, Kristall, Flußperlen, Perlen, Karneol, Alabaster, Kalk, Ziegelstein und die sogenannten übrigen Steine.

Tatsächlich aber konnte die Wirkung von rosa Achat und anderen Heilsteinen in wissenschaftlichen Untersuchungen nicht bestätigt werden.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Lenz, J. G. (1791): Mineralogisches Handbuch, durch weitere Ausführung des Wernerschen Systems. Hildburghausen
⇒ Karsten, D. L. G. und Reuss, F. A. (1801): Lehrbuch der Mineralogie nach des Herrn O.B.R. Karsten mineralogischen Tabellen. Zweiten Theiles, Erster Band der Oryktognosie. Leipzig
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Hochleitner, R. (2017): Welcher Stein ist das? Kosmos-Naturführer. Über 350 Mineralien, Edelsteine und Gesteine. Franckh Kosmos Verlag


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