Pseudomalachit
Pseudomalachit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: pseudomalachite
Der Name Pseudomalachit kommt nicht von ungefähr. Die optische Ähnlichkeit mit Malachit brachte dem Mineral die wortwörtliche Bezeichnung falscher Malachit ein, wobei der Name erstmals 1809 bei Friedrich Hausmann (1782 bis 1859, Mineraloge) erscheint.
Zuvor war das in der Grube Virneberg/Rheinbreitbach/Rheinland-Pfalz u.a. bei René-Just Haüy (1743 bis 1822; Mineraloge) als "Cuivre Phosphaté" - Phosphorsaures Kupfer bekannt.
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Eigenschaften von Pseudomalachit
Im Unterschied zum Namensvetter und Carbonatmineral Malachit ist Pseudomalachit mit der Zusammensetzung Cu5(PO4)2(OH)4 ein Vertreter der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate.
Das kupfer- und kristallwasserhaltige Phosphatmineral kann sowohl von mittel- bis dunkelgrüner als auch von blaugrüner oder nahezu schwarzgrüner Farbe sein, mitunter durchzogen von dunkleren, schwarzen Bereichen.
Die Strichfarbe ist hellgrün.
Pseudomalachit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und bildet kurzprismatische Kristalle, angeordnet zu massigen oder radialstrahligen, traubigen Aggregaten.
Der Glanz ist matt bis glasartig und fettig, die Transparenz ist durchscheinend bis undurchsichtig. Pseudomalachit weist eine unvollkommene Spaltbarkeit auf, der Bruch ist muschelig bis spröde.
Die Mohshärte beträgt 4,5 bis 5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einem spezifischen Gewicht von 3,8 bis 4,4.
Entstehung und Verbreitung von Pseudomalachit
Pseudomalachit ist ein Mineral sekundären Ursprungs, das in der Oxidationszone kupferhaltiger Lagerstätten oder in Klüften verschiedener Sedimentgesteine wie Kalkstein, Sandstein oder Dolomit gebildet wird.
Dabei sind die Pseudomalachit-Vorkommen mit weiteren Sekundärmineralen wie Malachit, Azurit, Limonit oder Goethit, aber auch mit Quarz, Pyromorphit oder Chrysokoll vergesellschaftet.
Finden kann man das Mineral neben der Typlokalität (Ort der Erstentdeckung) in Rheinland-Pfalz auch in Finnland; Schottland; England; Irland; Frankreich; Belgien; Schwärzender, Hagendorf, Siegerland, Odenwald, Schwarzwald/Deutschland; Brixlegg/Österreich; Spanien; Italien; Tschechien; Slowakei; Sambia; Namibia; Kasachstan; China; Australien; Argentinien; Chile; Mexiko und in den USA.
Verwendung und Bedeutung von Pseudomalachit
Im Mittelalter kam Pseudomalachit ebenso wie andere Minerale, bspw. Auripigment, Lapislazuli, Krokoit, Azurit oder Erythrin, als farbiges Pigment in der Malerei zum Einsatz. Ferner sind die Kupfergehalte von Pseudomalachit wirtschaftlich interessant.
Nachweis von Pseudomalachit
Die Unterscheidung von Pseudomalachit und Malachit fällt auf den ersten Blick schwer, da beide Minerale die gleiche Farbe haben, annähernd gleiche Werte hinsichtlich Mohshärte und spezifischem Gewicht aufweisen. Sicherheit gewinnt man nur durch den Test zum Säureverhalten. Während sich Malachit unter Salzsäure schäumend auflöst, zeigt sich Pseudomalachit davon unbeeindruckt.
Siehe auch:
⇒ Erz - Metallhaltige Mineralien und Gesteine
⇒ Grüne Diamanten
⇒ Schlacke - Nebenprodukt der Erzverhüttung
Quellen:
⇒ Hausmann, F. (1813): Pseudomalachit. IN: Handbuch der Mineralogie
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ www.mindat.org - pseudomalachite
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