In unserer Gesteins- und Mineraliendatenbank erhalten Sie Informationen zu den wichtigsten Exemplaren. Die Steckbriefe sind thematisch und alphabetisch kategorisiert. Wir sind bestrebt die Anzahl der Einträge zu erweitern und nehmen gern Vorschläge von unseren Lesern entgegen.
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Das Mineral Okenit wurde zum ersten Mal auf der Diskoinsel in Grönland entdeckt und wurde im Jahr 1828 genauer von Franz von Kobell (1803 bis 1882), ein deutscher Mineraloge, untersucht. Auf von Kobell geht auch der Name Okenit zurück, der das Mineral nach dem deutschen Naturforscher Lorenz Oken (1779 bis 1851) benannte.
Das Mineral Okenit ist ein Silikatmineral mit der chemischen Zusammensetzung Ca5Si9O23·9H2O.
Die Farbe von Okenit ist hellgelb bis weiß, gelegentlich auch farblos. Die Strichfarbe ist weiß.
Okenit kristallisiert im triklinen Kristallsystem und bildet nadelförmige bis blattartige Kristalle aus. Die Aggregate von Okenit erinnern an kleine Schneebälle, da die Kristalle zumeist strahlenförmig zu Rosetten angeordnet sind.
Die Spaltbarkeit von Okenit ist gut, der Bruch ist muschelig-uneben. Der Glanz des Minerals ist seidig bis perlmuttartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Die sehr elastischen Kristalle weisen eine Mohshärte von 4,5 bis 5 auf, das spezifische Gewicht beträgt 2,28.
Okenit ist ein Mineral magmatischen Ursprungs, dessen Bildung auf auskristallisierende, hydrothermale Fluide zurückzuführen ist.
Die Vorkommen von Okenit treten zusammen mit einer Reihe von anderen Mineralen auf, darunter unter anderem Basalt, Quarz, Chalcedon, Apophyllit und Vertreter der Zeolithgruppe.
Okenit ist nicht weit verbreitet. Die wenigen Fundorte beschränken sich auf die Färöer-Inseln, Grönland; Irland; England; Halbinsel Kola, Ural/Russland; Fichtelgebirge/Deutschland; Steiermark/Österreich; Italien; Indien; Neuseeland; Chile; Mexiko; USA und Kanada.
Aufgrund der Rarität ist Okenit ein begehrtes Mineral für Mineraliensammlungen.
Wird Okenit in die offene Flamme gehalten, schmilzt das Mineral und gewinnt zugleich an Volumen. Bei Erhitzung im Reagenzglas, wird Kristallwasser freigesetzt. Zudem ist Okenit in Säuren löslich.
Siehe auch:
⇒ Seltene Minerale
⇒ Kristallwasser
⇒ Die Bestimmung von Mineralen
Quellen:
- www.mindat.org - okenite
- www.handbookofmineralogy.org/pdfs/okenite.pdf
Letzte Aktualisierung: 10. Oktober 2019