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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 22.02.2024


Mystik-Topas

Mystik-Topas - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: mystic topaz


Mystik-Topas = Titan-beschichteter Topas

Mystik-Topas, oder auch Mystic-Topas, ist eine farbbehandelte Version des Minerals Topas, der mit einem geheimnisvollen, mystischen Farbspiel aufwartet.


Die Eigenschaften von Mystik-Topas

Weltweit sind über 5.300 Mineralien bekannt. Die Erfassung obliegt der International Mineralogical Association (IMA), in deren Liste jedoch kein Mineral mit dem Namen Mystik-Topas aufgeführt wird.

Trotz des Namens Mystik-Topas handelt es sich bei dem Mineral nicht um eine Varietät von Topas, sondern um den Handelsnamen für Topas, dessen Farbe mittels physikalischer Gasphasenabscheidung im Nachhinein und oberflächlich verändert wurde.

Tabelle: Die Eigenschaften von Mystik-Topas
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung Al2(F,OH)2SiO4
Mineralklasse Silikatmineral
Farbe gelb, rot, rosa, violett, blau und grün schillernd
Strichfarbe weiß
Glanz glasartig bis metallisch
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch spröde, muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen
Mohshärte 8
Dichte 3,53 bis 3,56 g/cm³



Die Farbe von Mystik-Topas

Topas ist von Natur aus in den meisten Fällen farblos (Weißtopas), kann aber auch von gelber, grüner, brauner, blauer (Blautopas) oder roter Farbe sein.

Das Besondere am Mystik-Topas ist die Farbe, die alle Farben des Regenbogens in sich vereint. Mystik-Topase schillern in gelb, rot, rosa, violett, blau und grün - gleichzeitig. Natürlicher Topas kommt in dieser Form nicht vor. Vielmehr ist der Mystik-Topas das Ergebnis einer künstlichen Veränderung.

In der Schmuck- und Edelsteinbranche ist es durchaus üblich, die Farbe von Mineralien und Edelsteinen zu korrigieren, optimieren oder zu ändern. Dazu finden verschiedene Methoden Anwendung, die von Mineral zu Mineral variieren, da nicht jedes Mineral gleichsam auf die jeweilige „Schönheitsbehandlung“ anspricht.

Im Fall von Mystik-Topas hat sich die physikalische Gasphasenabscheidung (PVD – Physical Vapour Deposition) bewährt. Dazu wird das Ausgangsmineral – farbloser oder gelber Topas – mit einer dünnen Schicht aus Titan per Bedampfung ummantelt, die das für Mystik-Topas typische irisierende Farbspiel erzeugt.

Da die Beschichtung nur oberflächlich ist, erfolgt die Behandlung bzw. Transformation in Mystik-Topas erst nach dem finalen Schliff des Edelsteins. Schleifarbeiten nach der PVD würden die Titan-Beschichtung wieder abtragen.

Die Hersteller von Mystik-Topasen sprechen von einer dauerhaften Farbveränderung. Tatsache ist jedoch, dass die Behandlung oberflächlich ist und Gefahr hoch ist, dass die Beschichtung absplittert oder abblättert.


Verwendung und Bedeutung von Mystik-Topas

Als Mineral für Sammler ist Mystik-Topas aufgrund der nachträglichen Behandlung weniger von Bedeutung, vielmehr bekommt der Stein geschliffen und zu Schmuck (Ketten, Ringe, Anhänger, Armbänder oder Ohrringe) verarbeitet zur Wirkung.

Allerdings ist an dieser Stelle Vorsicht geboten, denn mittlerweile sind zahlreiche Mystik-Topas-Imiationen aus Hydroquarz, Glas oder Zirkonia im Umlauf, die täuschend echt gehalten sind. Bei Hinweisen wie CZ-Mystik-Topas (Cubic Zirkonia-Mystik-Topas), Zirkonia-Mystik-Topas oder erstellter Mystik-Topas handelt es sich um Kunstkristalle.

Mystik-Topas und Regenbogenbergkristall/Aqua Aura

Das PVD-Verfahren wird ebenfalls bei Aqua Aura und Regenbogenbergkristall angewendet.
Hier handelt es sich ebenso um den Handelsnamen für die farbbehandelte Quarz-Bergkristall. Genau wie Mystik-Topas schillern Regenbogenbergkristalle in den Farben des Regenbogens. Anders als beim Mystik-Topas wird allerdings nicht auf Titan zurückgegriffen, sondern der klare Quarz bzw. Bergkristall wird mit Gold bedampft.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
www.mindat.org - Topaz



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