Moganit
Moganit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: mogánite
SiO2-G und Mogánit
Namenspate des Minerals Mogánit ist die Gemeinde Mogán auf der Kanarischen Insel Gran Canaria.
Im Jahr 1976 berichteten die Vulkanologen und Mineralogen Flörke, Schmincke und Jones in ihrer Publikation „A new microcrystalline silica from Gran Canaria“ von der Entdeckung eines Minerals, das sie als „kompakte Kieselsäureabscheidungen“ beschrieben und vorerst SiO2-G nannten.
1984 erhielt das Mineral den Namen Mogánit, nachdem das Probenmaterial genauer analysiert wurde und der anfängliche Vergleich mit Quarz aufgrund abweichender optischer Eigenschaften die Interferenz und den Brechungsindex betreffend nicht standhalten konnte.
Eigenschaften von Mogánit
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | SiO2 |
Mineralklasse |
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Kristallsystem |
|
Farbe | farblos, weiß, gelb, hellbraun bis hellgrau |
Strichfarbe | weiß |
Glanz | glasartig, matt |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | n.n. |
Spaltbarkeit | keine |
Mohshärte | 6 bis 6,5 |
Dichte | 2,52 bis 2,58 g/cm³ |
Entstehung und Verbreitung von Mogánit
Mogánit kristallisiert als silikatischen Schmelzen im Niedrigtemperaturbereich aus, kann aber auch aus der Alterung kristallwasserhaltiger Quarzvarietäten wie Opal hervorgehen.
Im Gegensatz zu Opal, der zwischen neun und 20 Prozent Kristallwasser enthält, beträgt der Anteil des Kristallwassers im Mogánit zwei bis drei Prozent. Mit zunehmender Alterung geht der Flüssigkeitsanteil des Mineral verloren, sodass Mogánit in Quarz umgewandelt wird.
Die Vorkommen von Mogánit sind häufig als „Insel“ in anderen Quarzen wie Achat oder Chalcedon eingewachsen, können aber auch in Feuerstein, Hornstein und Ignimbrit vorkommen.
Im Vergleich mit anderen Quarz-Mineralien wie Bergkristall, Amethyst, Citrin oder Milchquarz ist Mogánit selten und nur an einigen wenigen Fundorten in Norwegen, Finnland, Frankreich, England, Hirschberg (Thüringen)/Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Indien, Japan, Indonesien, Australien, Brasilien, Kanada sowie in den USA zu finden.
Verwendung und Bedeutung von Mogánit
Aufgrund der Seltenheit ist Mogánit vorrangig von wissenschaftlichem Interesse, wird aber auch als Heilstein gehandelt, ohne dass die Heilwirkung von Mogánit in klinischen Untersuchungen bestätigt werden konnte.
Auch interessant:
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Quellen:
⇒ Flörke, O.W., Jones, J.B. und Schmincke, H.-U. (1976): A new microcrystalline silica from Gran Canaria. IN: Zeitschrift für Kristallographie. Band 143
⇒ Flörke, O.W., Flörke, U. und Giese, U. (1984): Moganite, a new microcrystalline silica-mineral. IN: Neues Jahrbuch für Mineralogie Abhandlungen. Band 149
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ www.mindat.org - Mogánit
⇒ www.mineralienatlas.de - Mogánit