In unserer Gesteins- und Mineraliendatenbank erhalten Sie Informationen zu den wichtigsten Exemplaren. Die Steckbriefe sind thematisch und alphabetisch kategorisiert. Wir sind bestrebt die Anzahl der Einträge zu erweitern und nehmen gern Vorschläge von unseren Lesern entgegen.
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Zenglisch: leucite | französisch: leucite
Aufgrund der Form der Kristalle war man bei dem Mineral Leucit zunächst der Meinung, eshandelt sich bei den Kristallen um weißen Granat. Der deutsche Mineraloge Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817) war es, der erkannte, dass ein „neues“ Mineral vorliegt und gab dem Stein im Jahr 1791 den Namen Leucit; angelehnt an die weiße Farbe von Leucit (griech.). Als Ort der Erstentdeckung gilt der Vulkan Monte Somma in Italien.
Das Mineral Leucit wird mit der chemischen Zusammensetzung KAlSi2O6 der Systematik der Minerale zufolge den Silikaten zugeordnet. Ferner ist Leucit ein Vertreter der Zeolith-Gruppe.
Typische Farben von Leucit sind weiß und grau, das Mineral kann aber auch wasserklar und farblos sein. Die Strichfarbe von Leucit ist weiß.
Leucit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und bildete isometrische Kristalle, auch Leucitoeder oder Ikositetraeder genannt – gekennzeichnet durch zwölf Kristallflächen, die kugelförmig miteinander verbunden sind. Bei Temperaturen oberhalb von 600 °C ändert sich jedoch das Kristallsystem: Leucit kristallisiert im kubischen Kristallsystem. Mitunter erscheinen die Kristalloberflächen angeraut. Die Aggregate sind entsprechend körnig oder massig.
Der Glanz des Zeoliths ist matt oder glasartig, die Transparenz variiert zwischen durchsichtig, undurchsichtig bis hin zu undurchsichtig. Leucit weist eine sehr unvollkommene Spaltbarkeit auf, der Bruch ist uneben bis muschelig. Die Mohshärte beträgt 5,5 bis 6 bei einem spezifischen Gewicht von 2,5.
Leucit ist ein Mineral magmatischen Ursprungs und entsteht vorzugsweise in mafischen, dunklen Vulkaniten – magmatischen Gesteinen, die an der Erdoberfläche aus der Abkühlung von flüssigen Gesteinsschmelzen (Magmen) hervorgehen. Besonders häufig ist Leucit in Tuffen, Phonolithen und Basalten (sog. Leucitbasalt) zu finden – allerdings nur in vergleichsweise jungen Exemplaren, da das Mineral schnell verwittert.
Begleitminerale von Leucit sind bspw. Sodalith, Sanidin, Granat, Nephelin, aber auch weitere Zeolithe wie Natrolith und Analcim.
Bedeutende Vorkommen befinden sich bspw. in Grönland; Schweden; Frankreich; Eifel, Vogelsberg, Fichtelgebirge, Kaiserstuhl, Schwarzwald/Deutschland; Bad Radkersburg und Bad Gleichenberg/Österreich; Schaffhausen/Schweiz; Tschechien; Slowakei; Spanien; Italien; Ungarn; Rumänien; Russland; Namibia; Madagaskar; Indien; China; Japan; Australien; Brasilien und in den USA.
Mitunter wird Leucit zur Herstellung von Kalidünger verwendet, kommt weit häufiger als Rohstoff für Porzellan zum Einsatz.
Leucit ist in zwei Säuren löslich: Salzsäure sowie Oxalsäure.
Siehe auch:
⇒ Zeolithe - Minerale im Einsatz gegen Radioaktivität
⇒ Kristallwasser
⇒ Seltene Minerale
Quellen:
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- www.mindat.org - leucite
Letzte Aktualisierung: 17. September 2019