Lemonquarz
Lemonquarz - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: lemon quartz, ouro verde quartz
Ouro Verde Quarz und Lemon Quarz
Der Name Lemonquarz bezieht sich auf die zitronengelbe bis gelbgrüne Farbe des Minerals (Lemon (engl.) = Zitrone).
Alternativ ist das Mineral unter der Bezeichnung Ouro Verde Quarz im Handel erhältlich, wobei sich der aus dem Portugiesischen stammende Name ebenfalls auf die Farbe des Minerals bezieht und mit goldgrüner Quarz übersetzt wird.
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Eigenschaften von Lemonquarz
In der Mineralogie ist unter allem bislang ca. 5300 erfassten Mineralien kein Mineral mit dem Namen Lemonquarz bekannt.
Vielmehr handelt es sich bei dem grün-gelben Quarz um einen Quarz, dessen Farbe überwiegend das Ergebnis einer nachträglichen Farbbehandlung, i.S. einer Bestrahlung, ist, bei der auf Kobalt-60-Gammastrahlung zurückgegriffen wird (siehe Liccini).
In einigen Fällen kann die Farbe von Lemonquarz natürlichen Ursprungs sein, insofern natürlich existente radioaktive Strahlung die Entstehung der Farbe beeinflusste - solche Exemplare, die mitunter als "echter Lemonquarz" verkauft werden, sind teurer als bestrahlter Lemonquarz. Laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist bei derartigen Farbbehandlungen mit keiner Gesundheitsgefährdung zu rechnen, insofern die bestrahlten Steine erst nach einer entsprechenden Abklingzeit in den Handel gelangen.
Farbveränderungen sind auf dem Mineralienmarkt gang und gäbe, um die Farbe zu intensivieren, verändern oder ungleichmäßige verteilte, fleckige Farben zu korrigieren. Im Fall von Lemonquarz ist die Farbe nicht von dauerhafter Beständigkeit und neigt mit der Zeit zum Verblassen/Farbverlust.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | SiO2 |
Mineralklasse | Oxidmineral |
Farbe | gelb, gelbgrün, hellgrün |
Strichfarbe | weiß |
Glanz | glasartig |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | spröde, muschelig |
Spaltbarkeit | unvollkommen |
Mohshärte | 6,5 7 |
Dichte | 2,65 g/cm³ |
Verwendung und Bedeutung von Lemonquarz
Lemonquarz, der aufgrund der Farbe leicht mit Citrin - einem weiteren Vertreter der Quarzgruppe - sowie Peridot oder Chrysoberyll verwechselt werden kann, wird vorrangig zu Schmuck verarbeitet oder als Heilstein verkauft, ohne dass die Heilwirkung von Lemonquarz in wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt werden konnte.
Auch interessant:
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Quellen:
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ www.bfs.de: Bundesamt für Strahlenschutz - Sind Schmucksteine radioaktiv?
⇒ www.gemsociety.org: Liccini, M.: Ouro Verde Quartz: History and Treatment
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