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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 29.06.2022


Lavendulan

Lavendulan - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: lavendulan


Lavendulan - Ein lavendelblaues Arsenat

Die Erstbeschreibung des Minerals Lavendulan geht auf den deutschen Mineralogen August Breithaupt (1791 bis 1873), der Lavendulan in seiner 1837 veröffentlichten Abhandlung "Bestimmung neuer Mineralien" genauer vorstellt, dabei auch den Namen begründet: "lavendelblaue Farbe des Minerals" und als Fundort die "Grube Galiläische Wirthschaft bei Annaberg im Erzgebirge" nennt.


Eigenschaften von Lavendulan

Mit der Zusammensetzung NaCaCu5(AsO4)Cl • 5H2O ist Lavendulan ein Vertreter der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate.
Gleichzeitig steht Lavendulan für eine chemisch sehr ähnliche Gruppe von Mineralen vertreten durch die Mineralien Lavendulan, Lemanskiit, Zdenekit und Sampleit.

Die Farbe des kristallwasserhaltigen Minerals variiert zwischen blau, violettblau, grünblau und violett bzw. "lavendelblau" (Hausmann; 1847) bis "smalteblau" (Kenngott; 1855) bei weißer Strichfarbe.

Lavendulan kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem. Die Kristalle sind nadelförmig; Lavendulanaggregate erscheinen erdig, traubenförmig oder als Überzüge.

Lavendulan ist von durchscheinender Transparenz, der Glanz ist glasartig. Der Bruch des kupferhaltigen Minerals ist uneben, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Lavendulan ist mit einer Mohshärte von 2,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) ein vergleichsweise weiches Mineral, dessen Dichte 3,5 g/cm³beträgt.


Entstehung und Verbreitung

Lavendulan ist ein Sekundärmineral, das aus der Verwitterung von Arseniden in der Oxidationszone erzhaltiger Lagerstätten (vor allem Nickel, Kobalt und Kupfer) gebildet wird.

Die Vorkommen von Lavendulan sind u.a. mit Calcit, Quarz, Konichalcit, Cyanotrichit, Malachit, Erythrin, Tennantit, Cuprit, Brochantit, Covellin, Mansfeldit, Chalkanthit und Chalkophyllit vergesellschaftet.

Abgebaut wird Lavendulan unter anderem in Irland; England; Schottland; Schwarzwald, Harz, Erzgebirge, Spessart, Fichtelgebirge, Eifel/Deutschland; Wallis/Schweiz; Saalfelden/Österreich; Jáchymov/Tschechien; Ungarn; Toskana und Ligurien/Italien; Griechenland; Spanien; Marokko; Namibia; Australien; Argentinien; Bolivien; Chile; Nevada und Michigan/USA.


Bedeutung und Verwendung von Lavendulan

Lavendulan wird hauptsächlich zu Schmuck verarbeitet.

Nachweis von Lavendulan

Lavendulan ist in Salzsäure löslich, und weist einen hell- bis grünblauen Pleochroismus auf, setzt beim Erhitzen im Kolben Kristallwasserfrei und wird Hausmann zufolge "blaulichgrau und zerreiblich".


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Breithaupt, A. (1837): Bestimmung neuer Mineralien. Lavendulan. IN: Journal für Praktische Chemie. Band 10
⇒ Hausmann, J. F. L. (1847): Lavendulan. IN: Handbuch der Mineralogie. Band 3
⇒ Kenngott, G. A. (1855): Lavendulan. IN: Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen in den Jahren 1844-1861
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
handbookofmineralogy.org
www.mindat.org
www.typmineral.uni-hamburg.de

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