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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 18.03.2022


Goldberyll

Goldberyll - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: golden beryl

Goldberyll - Eine Beryll-Varietät

Der Name Goldberyll geht sowohl auf die goldgelbe Farbe als auch auf die Zugehörigkeit zur Beryll-Gruppe zurück.
Erste Funde von Goldberyll werden auf das Jahr 1912 datiert und wurden in der namibianischen Rössing-Mine gefunden.


Eigenschaften von Goldberyll

Goldberyll als Vertreter der Beryll-Gruppe ist ein Silikatmineral mit der allgemeinen Zusammensetzung Be3Al2Si6O18.

Die Farbe von Goldberyll reicht von hellgelb, zitronengelb über goldgelb bis zu gelbgrün mit dreiwertigem Eisen als farbgebendes Element, welches Aluminium im Kristallgitter ersetzt.
Die Strichfarbe von Goldberyll - d.h., die Farbe, die entsteht, wenn ein Mineral über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird - ist weiß.

Goldberyll kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem – die Kristalle sind prismatisch, teilweise an den Enden pyramidal auslaufend und längsparallel gerieft. Die Aggregate von Goldberyll können säulig, massig, körnig oder kompakt sein. Mitunter erreichen säulenartige Goldberylle eine Länge von mehreren Metern.

Der Glanz von Goldberyll ist glasartig, die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Der Bruch des Minerals ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.

Die Mohshärte von Goldberyll beträgt 7,5 bis 8 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), weshalb Goldberyll das Kriterium der Edelsteinhärte - Mohshärte über 7 - erfüllt. Die Dichte von Goldberyll wird mit 2,6 bis 2,8 g/cm³ angegeben.


Entstehung und Verbreitung von Goldberyll

Goldberyll geht relativ spät aus silikatischen Restschmelzen hervor. Der Grund dafür die ist die Größe des Berylliumatoms, weshalb ein Einbau zu einem früheren Zeitpunkt in anderen Silikatmineralen nicht möglich war. Goldberyll hat aufgrund der Entstehung sehr viel Zeit, um auszukristallisieren – Zeugnis dessen sind die häufig sehr langen Kristalle.

Goldberyll magmatischen Ursprungs ist oft in Granit oder hydrothermal bedingt auch in Rhyolithen enthalten, kann aber auch bei der Gesteinsmetamorphose entstehen und ist in Gneisen sowie Glimmerschiefern zu finden.

Begleitende Minerale von Goldberyll sind weitere Varietäten der Beryll-Gruppe wie Aquamarin sowie die Minerale Quarz, Spodumen, Topas, Albit, Feldspat, Kassiterit, Turmalin und Muskovit. In einigen Fällen kann Goldberyll auch mit der Beryll-Varietät Heliodor in einem Exemplar verbunden sein.

Die Vorkommen von Goldberyll decken sich nahezu mit denen von Aquamarin; dokumentierte Fundorte sind z.B. Norwegen; Limousin/Frankreich; Böhmen/Tschechien; Ural/Russland; Ukraine; Lombardei/Italien; Afghanistan; Pakistan; Sri Lanka; Erongo, Kuene/Namibia; Nigeria; Simbabwe; Australien; Rio Grande do Norto, Minas Gerais/Brasilien; Mexiko und Alabama, Connecticut, Kalifornien, Maryland, Virginia/USA.


Verwendung und Bedeutung von Goldberyll

Der goldgelbe Edelstein ist vor allem als Schmuckstein von Bedeutung.


Nachweis von Goldberyll

Goldberyll ist schwer schmelzbar, aber Flußsäure gegenüber empfindlich. Bei Erhitzung von Goldberyll auf Temperaturen von 250 °C entfärbt sich das Mineral, bedingt durch die Reduktion des farbgebenden dreiwertigen Eisens zu zweiwertigem Eisen. Der dadurch farblos gewordene Goldberyll kann nun eine blaue Farbe annehmen, indem das Mineral auf etwa 450 °C erhitzt wird; die goldgelbe Färbung kann anschließend durch Bestrahlung wieder hergestellt werden.


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Mehr zum Thema Beryll:
Aquamarin - Blauer Beryll
Bixbit - Roter Beryll
Goshenit - Farbloser Beryll
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Smaragd - Grüner Beryll

Auch interessant:


Quellen:
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

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