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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 09.03.2022


Faujasit

Faujasit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: faujasite | französisch: faujasite


Faujasit - Ein Zeolithmineral

Erstmals erwähnt wurde das Mineral Faujasit im Jahr 1842 am Lützelberg in Sasbach am Kaiserstuhl in Süddeutschland entdeckt und in der "Description de la faujasite, nouvelle espèce minérale" Augustin Alexis Damour (1808 bis 1902, Mineraloge aus Frankreich) vorgestellt. Als Pate für den Namen Faujasit steht der französische Geologe Barthélemy Faujasit de Saint-Fond (1741 bis 1819).


Eigenschaften von Faujasit

Faujasit ist eine Mischkristallreihe, die der chemischen Zusammensetzung nach den Silikatmineralen zugeordnet wird, im Speziellen der Zeolithgruppe, kurz: Zeolithe, und konkret den Würfelzeolithen.
Nach dem vorherrschenden Kation Calcium, Magnesium oder Natrium wird die Faujasit-Serie unterteilt in

  • Faujasit-Ca: (Ca,Na2, Mg)3,5[Al7SiO48] · 32H2O
  • Faujasit-Mg: (Mg,Na2,Ca)3,5[Al7SiO48] · 32H2O
  • Faujasit-Na: (Na2,Mg,Ca)3,5[Al7SiO48] · 32H2O.

Faujasit ist von farbloser, weißer, hellgelber oder bräunlicher Farbe, oder wie Erlenmeyer et al. 1848 schreiben: "Die Krystalle sind wasserhell bis bräunlich".
Die Strichfarbe von Faujasit ist weiß.

Kristalle erscheinen in Oktaedern und sind grobkörnig, teilweise auch als Durchdringungszwillinge miteinander verbunden.

Faujasit ist von durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz, der Glanz ist glas- bis diamantartig. Der Bruch des Zeoliths ist uneben bis spröde, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Die Mohshärte von Faujasit beträgt 5,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 1,92 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Faujasit

Faujasit wird in Hohlräumen von Gesteinen oder Klüften durch hydrothermale Überprägung vor allem magmatischer Gesteine wie beispielsweise Basalt gebildet.

Begleitet werden die Faujasit-Vorkommen u.a. von weiteren Zeolithen wie bspw. Phillipsit, Pyroxenen wie Augit und Mineralen der Olivin-Gruppe.

Aufgrund der Seltenheit von Faujasit sind die Fundorte nur auf wenige Lokalitäten verstreut, so zum Beispiel in Sasbach am Kaiserstuhl, am Vogelsberg und in der Eifel sowie bei Eisenach in Deutschland; Dobrná/Tschechien; am Ätna auf Sizilien in Italien; Teneriffa/Spanien; Hawaii, Montana und Kalifornien/USA sowie in Ontario und Quebec/Kanada.


Verwendung und Bedeutung von Faujasit

Faujasit ist aufgrund der Seltenheit weniger von wirtschaftlichem Interesse.
Die hervorragende Eigenschaft von Faujasit der Kationenaustauschkapazität hat man sich dennoch zunutze gemacht, indem Faujasit synthetisch hergestellt und unter dem Namen Zeolith-X oder Zeolith-Y vertrieben wird. Synthetischer Faujasit kommt dann wie auch andere Zeolithminerale als Katalysator in der Verarbeitung von Erdöl, insbesondere für Benzin und anderer Treibstoffe zur Anwendung.


Nachweis von Faujasit

Faujasit ist in Salzsäure löslich und schmilzt im Lötrohr, nachdem es sich aufgebläht hat, zu einem "weißen schaumigen Email" (Hausmann, 1847) zusammen.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Damour, M. (1842): Description de la faujasite, nouvelle espèce minérale. In: Annales des Mines
⇒ Hausmann, J. F. L. (1847): Faujasit. IN: Handbuch der Mineralogie
⇒ Erlenmeyer, E.; Rieckher, T.; Volhard, J.; Liebig, J. und Wöhler, F. (1848): Faujasit. IN: Annalen der Pharmacie. Bände 65 – 66
⇒ Kenngott, J. G. A. (1860): Faujasit. IN: Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen. Band 8
www.mindat.org
www.handbookofmineralogy

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