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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 27.11.2022


Dolomit (Mineral)

Dolomit (Mineral) - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: dolomite | französisch: dolomite

Foto vom Dolomit als Mineral
Dolomit

Namenspate des Minerals Dolomit ist der französische Geologe Déodat de Dolomieu (1750 bis 1801). Dolomieu setzte sich als erster mit der chemischen Zusammensetzung von Dolomit auseinander. Vor Dolomieus Untersuchungen an dem Mineral galt Dolomit als eine magnesiumhaltige Calcit-Varietät, was der Geologe widerlegen konnte.


Eigenschaften von Dolomit (Mineral)

Das Mineral Dolomit (Formel: CaMg(CO3)2) wird nach der Systematik der Mineralien den Carbonaten zugeordnet.
Dolomit besteht bis zu 21,7% aus Calcium und zu 13,3% aus Magnesium.

Die Farbe von Dolomit ist farblos bis weiß, kann infolge von Verunreinigungen durch andere Mineralien oder Elemente (begleitend treten vor allem Zink, Blei und Kobalt auf) auch gelb, braun, grau oder rosa sein.
Die Strichfarbe ist weiß.

Plattiger Dolomit mit gelber Farbe
Das Mineral Dolomit in gelblicher Farbe (typisch für die Region Ramsbeck)

Dolomit kristallisiert dem trigonalen Kristallsystem folgend und bildet dabei rhomboedrische Kristalle; die Aggregate sind derb, kristallin und körnig. Der Bruch des Minerals ist muschelig und spröde, die Spaltbarkeit ist vollkommen. Dolomit ist von glas- bis perlmuttartigem Glanz, was dem Mineral das Synonym Perlspat einbrachte.
Die Transparenz von Dolomit variiert zwischen durchsichtig und durchscheinend.

Die Mohshärte von Dolomit beträgt 3,5 bis 4 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) und zählt damit zu den weicheren Mineralien. Die Dichte von Dolomit liegt bei 2,85 bis 2,95 g/cm3.


Entstehung und Verbreitung von Dolomit (Mineral)

Dolomit kann auf verschiedene Weise entstehen.
Primär entstandener Dolomit ist ein Ausfällungsprodukt magnesium- und calciumreichen Meerwassers. Die entsprechenden Voraussetzungen sind jedoch selten, insofern hypersaline Wasserbedingungen, hohe Verdunstungsraten und anaerobe Mikroorganismen vorhanden sein müssen. Alternativ wird primärer Dolomit in kalkreichen Gängen hydrothermal gebildet.
Sekundärer Dolomit entsteht durch die nachträgliche Zufuhr von Magnesium-Ionen in kalkhaltigen Mineralen oder Gesteinen.

Die Vorkommen von Dolomit werden von einer Reihe weiterer Mineralien begleitet, darunter zum Beispiel Tremolit, Zinkblende, Kupferkies und Bleiglanz.

Plattiger Dolomit mit gelber Farbe
Kupferkies auf Dolomit

Nennenswerte Fundorte von Dolomit wurden in Grönland, Skandinavien, Schottland, England, Irland, Frankreich, Belgien, Tirol, Salzburg, Steiermark/Österreich; Piemont/Italien; Binntal/Schweiz, Mittel-und Oberfranken, Bergisches Land, Sauerland, Salzhemmendorf, Erzgebirge, St. Andreasberg, Eifel, Odenwald, Oberwolfach und Haslach/Deutschland, Banská Stanica/Slowakei, Jáchymov/Tschechien, Rézbánya, Cavnic/Rumänien, Navarra/Spanien, Kroatien, Kosovo, Mazedonien, Ungarn, Griechenland, Türkei, südliche Länder Afrikas, Iran, Afghanistan, Pakistan, Indien, China, Australien, Neuseeland, Südamerika, Mexiko, USA und Kanada beschrieben.


Verwendung und Bedeutung von Dolomit (Mineral)

Das Mineral Dolomit wird mitunter in großem Umfang als Quelle für den Mineralstoff Magnesium abgebaut. Zu Pulver zermahlen wird Dolomit auch als Nahrungsergänzung angeboten oder wird Scheuermilch bzw. Scheuersand zugesetzt.

Daneben wird Dolomit als Heilstein verkauft, wobei die Heilwirkung von Dolomit in klinischen Studien nicht nachgewiesen werden konnte.


Nachweis von Dolomit

Um Verwechslungen mit dem ähnlich aussehenden Carbonatmineral Calcit auszuschließen, bietet sich der Test mit Salzsäure an: Dolomit löst sich in Salzsäure wesentlich langsamer auf als Calcit.
Zudem ist Dolomit nicht pleochroitisch, fluoresziert aber rosa und orange.


Sonstiges

Alternativ wird das Mineral Dolomit auch als Dolomitspat, Bitterspat, Rautenspat und Perlspat bezeichnet. Während sich der Name Rautenspat auf die Form bzw. Gestalt der Kristalle des Minerals bezieht, ist der Begriff Perlspat auf den perlmuttartigen Glanz von Dolomit zurückzuführen.


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Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
www.mindat.org - dolomite

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