Dendritenachat
Dendritenachat - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: dendritic agate
Dendritenachat = Chalcedon mit dendritischem Manganhydroxid
Der Name Dendritenachat geht auf die Zeichnungen des Minerals zurück, die an kleine Bäume oder Äste (Dendriten) erinnern.
Eigenschaften von Dendritenachaten
Dendritenachat ist eine Varietät von Chalcedon, der übergeordnet zur Gruppe der Quarze zählt.
Auch wenn der Name etwas anderes verspricht, handelt es sich bei Dendritenachat nicht um die Quarzvarietät Achat, da die für Achate typische Bänderung fehlt - der Name Achat allerdings weitaus bekannter ist als Chalcedon.
In der Mineralogie werden Quarze in die Mineralklasse der Oxide eingeordnet, da die einzelnen Quarzvarietäten aus Siliciumdioxid (SiO2) bestehen.
Die Farbe von Dendritenachat ist milchig weiß, gräulich bis beige durchzogen von grau-schwarzen Einsprenglingen, die den Eindruck erwecken, im Stein wären kleine Bäume oder Ästchen eingeschlossen.
Auch wenn die Vermutung nahe liegt, bei den Dendriten im Dendritenachat würde es sich um Fossilien handeln, ist es vielmehr im Kristall eingelagertes eingelagertes Manganhydroxid.
Die Strichfarbe von Dendritenachat ist weiß.
Dendritenachat kristallisiert wie Chalcedon dem trigonalen Kristallsystem folgend und bildet stalaktitische, trauben- oder nierenförmige Aggregate aus.
Der Glanz von Dendritenachat ist glas- bis wachsartig, die Transparenz ist durchscheinend bis undurchsichtig. Der Bruch des Quarz-Minerals ist muschelig bis uneben bei nicht vorhandener Spaltbarkeit.
Mit einer Mohshärte von 6,5 bis 7 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) gelten Dendritenachate als harte Mineralien, deren Dichte zwischen 2,6 bis 2,7 g/cm3 beträgt.
Entstehung und Verbreitung von Dendritenachaten
Dendritenachate gehen aus der Kristallisation silikatreicher Lösungen bei Temperaturen von ca. 120 °C hervor. Im Zuge der Bildung der Kristalle wird Manganhydroxid eingelagert, das sich in Form von baumähnlichen Strukturen und Zeichnungen präsentiert.
Die Vorkommen von Dendritenachaten stehen in engem Zusammenhang mit den Fundorten von Chalcedonen.
Dendritenachat - Unsere Empfehlung*
*Verwendung und Bedeutung von Dendritenachat
Dendritenachat ist im Vergleich zu anderen Quarzen wie Amethyst, Opal, Rosenquarz, Bergkristall, Citrin oder Tigerauge vergleichsweise selten.
Das Mineral wird vorrangig zu Schmuck verarbeitet, wobei Glattschliffe wie Cabochons, Donuts oder Trommelsteine angewendet werden, um die Optik von Dendritenachaten zu betonen.
Daneben werden Dendritenachte als Heilsteine gehandelt, ohne dass die Heilwirkung von Dendritenachate in wissenschaftlichen Studien belegt wurde.
Nachweis von Dendritenachat
Dendritenachat ist in Flusssäure löslich.
Mückenstein und Dendritenacht
Mückensteine und Dendritenachate werden oftmals als ein und dasselbe Mineral bezeichnet. Der wesentliche Unterschied beider Steine sind die Zeichnungen. Während Mückensteine filigrane „Mücken“ aufweisen, sind die feinen Ästchen und Bäumchen von Dendritenachaten größer und umfangreicher ausgeprägt.
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Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Rau, W. (1941): Die Edelsteine. Verlagsbuchhandlung J.J. Weber in Leipzig
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