Logo steine-und-minerale.de

Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 08.01.2023


Cuprit

Cuprit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: cuprite | französisch: cuprite


Mineral Cuprit
Cuprit bildet rote Kristalle

Rotkupfererz und Cuprit

Ausschlaggebend für den Namen des Minerals Cuprit, der 1845 von Wilhelm Ritter von Haidinger (1795 bis 1871, Geo- und Mineraloge aus Österreich) geprägt wurde, sind die Kupfergehalte (lat. cuprum) von Cuprit.
Vorab war das Mineral auch unter der Bezeichnung Rotkupfererz bekannt.


Eigenschaften von Cuprit

Cuprit, bestehend aus Cu2O, wird der Systematik der Minerale zufolge den Oxidmineralen zugeordnet.

Angelehnt an die rote, rotbraune, weinrote bis nahezu schwarzrote Farbe des Kupferoxids wird Cuprit auch Rotkupfererz genannt. Die Farbe kann aber auch gräulich-rot anlaufen.
Die Strichfarbe ist rotbraun metallisch glänzend.

Cuprit kristallisiert im kubischen Kristallsystem. Die Kristalle sind würfelförmig, oktaedrisch oder dodekaedrisch. Die Aggregate sind körnig oder massig und kompakt, so genanntes Ziegelerz. Möglich sind aber auch feine haarförmige bis nadelige, miteinander verworrene Aggregate, die unter der Bezeichnung Chalkotrichit oder Kupferblüte bekannt sind.

Cuprit ist von metallischem bis diamantartigem Glanz bei durchscheinender bis durchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist schwach vorhanden.

Die Mohshärte beträgt 3,5 bis 4 bei einer Dichte von 5,85 bis 6,15 g/cm³.


Cuprit - Unsere Empfehlung*

*

Entstehung und Verbreitung von Cuprit

Cuprit ist ein Sekundärmineral, das aus der Oxidation in kupferhaltigen Lagerstätten hervorgeht, vor allem, wenn das Mineral Chalkopyrit verwittert (Näheres siehe: Die Entstehung von Mineralien).

Entstehungsbedingt ist Cuprit mit weiteren Kupfermineralien vergesellschaftet, darunter u.a. Malachit, Brochantit, Atacamit, Azurit, gediegen Kupfer, Chrysokoll oder Chalkosin .

Bedeutende Vorkommen von Cuprit existieren zum Beispiel in Grönland; Norwegen; Schweden; England; Schottland; Wales; Irland; Frankreich; Belgien; Luxemburg; Harz; Erzgebirge, Oberlausitz, Vogtland, Thüringer Wald, Eifel, Odenwald, Sauerland, Siebengebirge, Westerwald, Taunus, Hunsrück, Fichtelgebirge, Spessart, Oberpfälzer Wald, Schwarzwald/Deutschland; Burgenland, Saualpe, Hüttenberg, Gurktaler Alpen, Gailtaler Alpen, Industrieviertel, Mostviertel, Waldviertel, Hohe Tauern, Saalfelden, Fischbacher Alpen, Leoben, Tirol/Österreich; Schweiz; Polen; Tschechien; Slowakei; Russland; Portugal; Spanien; Ungarn; Rumänien; Bulgarien; Italien; Griechenland; Aserbaidschan; Armenien; Kasachstan; Afghanistan; Usbekistan; Pakistan; Iran; Indien; Laos; Philippinen; Marokko; Algerien; Kongo; Namibia; Südafrika; Madagaskar; China; Japan; Australien; Neuseeland; Argentinien; Chile; Brasilien; Jamaica; Bolivien; Mexiko; Kanada und in den USA.


Cuprit in einem Micromount
Cuprit unter dem Mikroskop (Fundort: Ochsenhütte / Niedersachsen - Micromount)

Bedeutung und Verwendung von Cuprit

Cuprit ist ein bedeutsames Kupfermineral, das weltweit in zahlreichenen Kupferminen abgebaut wird. Der Kupfergehalt von Cuprit beträgt bis zu 88 %.
Daneben wird Cuprit als Schmuckstein verarbeitet.


Sonora Sunrise

Unter dem Handelsnamen Sonora Sunrise - gelegentlich auch Sonora Sunset - wird ein Mineralgemenge verkauft, das neben Brochantit aus den Kupfermineralien Chrysokoll, Cuprit und Tenorit besteht.

Sonora Sunrise wird in einer Mine, die im mexikanischen Teil der gleichnamigen Sonora-Wüste gelegen ist, abgebaut und vorranig zu Schmuck verarbeitet.


Nachweis von Cuprit

Cuprit ist in verschiedenen Säuren, darunter auch Salpeter- und Salzsäure sowie in Ammoniak löslich. Zudem verändert Cuprit die Farbe der Flamme, in welche das Mineral gehalten wird – diese wird grün; gleichzeitig schmilzt Cuprit.


© www.steine-und-minerale.de | Alle Inhalte - Texte und Bilder - sind urheberrechtlich geschützt. Keine Verwendung ohne vorherige schriftliche Genehmigung.

Auch interessant:
Warum wird Kupfer grün?
Erz - Metallhaltige Mineralien und Gesteine
Chalkopyrit bzw. Kupferkies


Quellen:
⇒ Haidinger, W. (1845): Handbuch der bestimmenden Mineralogie: enthaltend die Terminologie, Systematik, Nomenklatur und Charakteristik der Naturgeschichte des Mineralreiches
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Hochleitner, R. (2017): Welcher Stein ist das? Kosmos-Naturführer. Über 350 Mineralien, Edelsteine und Gesteine. Franckh Kosmos Verlag
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
www.mindat.org

* = Affiliate Link, d.h. beispielhafte Links, die zum Partnerprogramm von Amazon führen und bei erfolgreichem Verkauf mit einer Provision vergütet werden, ohne dass für Sie Mehrkosten entstehen.

Börsenkalender

Mineralienboersen Kalender
Hier gelangen Sie direkt zum Börsenkalender

Unsere Buchmpfehlung

Der neue Kosmos-Mineralienführer: 700 Mineralien, Edelsteine und Gesteine

Kosmos Mineralienführer

Mehr Details


angeboten bei Amazon

Mineralien-Steckbriefe